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Impfgegner stürmen Foyer von TV-Nachrichtenproduzent ITN in London

17:05
23.08.2021
Dutzende Impfgegner haben am Montag in London die Zentrale des britischen Nachrichtenproduzenten ITN gestürmt. Auf Twitter-Videos war zu sehen, wie eine große Menschengruppe im Foyer der Produktionsfirma Parolen gegen Impfungen und Corona-Maßnahmen skandierte.

Ein Nachrichtensprecher, der das Gebäude betrat, wurde mit wüsten Beschimpfungen belegt. Teilweise war auch Gerangel mit Polizisten zu sehen, die versuchten, die Menschen von einem weiteren Eindringen in die Redaktionsräume abzuhalten.

ITN produziert die Nachrichtenprogramme der britischen Sender ITV, Channel 4 und Channel 5. «Die Beschimpfung von Journalisten für ihre Berichterstattung ist eine beunruhigende Entwicklung, die ITN aufmerksam verfolgt hat und seine Mitarbeiter aktiv dazu aufgefordert hat, Vorkehrungen zu treffen, um Schaden zu vermeiden», sagte ein ITN-Sprecher.

(dpa)

Eröffnungsfeier der Paralympics: Ohne Zuschauer, aber mit dem Kaiser

15:34
23.08.2021
Ohne Zuschauer steigt am Dienstag (13.00 Uhr MESZ/20.00 Uhr Ortszeit/ARD) die Eröffnungsfeier der XIV. Sommer-Paralympics in Tokio. Beiwohnen wird der Zeremonie aber Japans Kaiser Naruhito. Der 61 Jahre alte Monarch ist offizieller Schutzherr der Paralympics und hatte zuvor schon die Olympischen Spiele im neuen Olympiastadion der Hauptstadt für eröffnet erklärt. Auch IOC-Präsident Thomas Bach soll bisher unbestätigten Medienberichten zufolge zur Feier kommen.

Afghanische Para-Athleten werden wegen der Machtübernahme der Taliban fehlen, die Flagge des Landes wird dennoch ins Stadion getragen. Die deutsche Flagge tragen Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und der fünfmalige Rad-Paralympicssieger Michael Teuber. Deutschland stellt 133 Athleten und drei Guides. Insgesamt sind rund 4400 Athleten aus 161 Nationen am Start. Hinzu kommt ein Flüchtlings-Team des IOC.

(dpa)

Vollständige US-Zulassung für Impfstoff von Biontech und Pfizer

15:33
23.08.2021
Als erster Impfstoff in den USA wird das Produkt von Biontech und Pfizer vollständig zugelassen. Was wie ein rein formaler Schritt klingt, könnte Auswirkungen auf die gesamte Impfkampagne und auch auf mögliche Impfpflichten haben.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erstem Corona-Impfstoff in den USA die vollständige Zulassung erteilt. Sie gelte für Menschen ab 16 Jahren, teilte die FDA am Montag mit und nannte die Entscheidung einen «Meilenstein» im Kampf gegen die Pandemie. Die Notfallzulassung für Personen ab zwölf Jahren bleibe weiterhin bestehen.

Der Impfstoff wird in den USA seit Dezember mit einer Notfallzulassung eingesetzt, im Mai hatten Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung beantragt. Dafür musste die FDA, die ein beschleunigtes Verfahren nutzte, etwa zehnmal so viele Daten prüfen wie für die Notfallzulassung - darunter viele, die aus dem massenhaften Einsatz des Impfstoffs im Land in den vergangenen Monaten gewonnen wurden.

Die vollständige Zulassung könnte den Erwartungen vieler Experten zufolge weitere Impfpflichten nach sich ziehen - etwa bei Stadtverwaltungen, Universitäten oder Gesundheitseinrichtungen, die unter anderem aus rechtlichen Gründen die vollständige Zulassung für einen solchen Schritt abwarten wollten. Zudem erhoffen sich Experten auch davon abgesehen einen Schub für die Impfkampagne, da viele Menschen, die sich bislang nicht haben impfen lassen, in Umfragen das Fehlen einer vollständigen Zulassung als Grund dafür nannten. Dies könnte womöglich aber auch nur als Vorwand angegeben worden sein.

US-Präsident Joe Biden nutzte die Entscheidung der FDA für einen Appell an alle Ungeimpften: Die Zulassung sollte «zusätzliches Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Impfstoffs geben. Wenn Sie noch nicht geimpft sind, ist jetzt der richtige Zeitpunkt», so Biden bei Twitter.

Die «New York Times» und andere Medien berichteten unterdessen, dass die Millionenmetropole New York die verpflichtende Impfung aller Schulangestellten inklusive Lehrern ankündigen werde - eine Entscheidung, die den Weg für ähnliche Schritte auch in anderen Städten angesichts der steigenden Infektionszahlen durch die Delta-Variante ebnen könnte.

Auch die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson werden in den USA bereits seit Monaten basierend auf Notfallzulassungen eingesetzt. Moderna hat Anfang Juni die vollständige Zulassung bei der FDA beantragt, allerdings noch nicht alle Dokumente dafür eingereicht. Johnson & Johnson will einen solchen Antrag noch in diesem Jahr stellen.

In der EU hat der Biontech/Pfizer-Impfstoff eine «bedingte Marktzulassung», was praktisch bereits eine Stufe über der «Notfallzulassung» lag, die der Impfstoff bisher in den USA hatte.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA erklärte auf Anfrage, eine bedingte Zulassung könne in eine Standard-Marktzulassung umgewandelt werden. Voraussetzung sei die Erfüllung aller mit der bedingten Zulassung verbundenen Auflagen zur Zufriedenheit der EMA. Dies werde jährlich überprüft. Wann genau nach diesem Verfahren eine Vollzulassung des Biontech-Impfstoffs in der EU erfolgen könnte, teilte die Arzneimittelagentur zunächst nicht mit.

(dpa)

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