Karsten Warholm ist mit einem Wahnsinns-Weltrekord zu Olympia-Gold über 400 m Hürden gestürmt. Der 25 Jahre alte Norweger verbesserte seine eigene Bestmarke gleich um 76 Hundertstel auf 45,94 Sekunden, danach zerriss sich der Weltmeister im Ziel das Trikot wie einst Diskuswerfer Robert Harting. Silbermedaillengewinner Rai Benjamin (USA) blieb mit 46,17 Sekunden ebenfalls deutlich unter dem alten Weltrekord.
Bronze ging an den Brasilianer Alison Dos Santos (46,72).
"Das ist so verrückt", sagte Warholm, der erst am 1. Juli den alten Weltrekord des US-Amerikaners Kevin Young von den Olympischen Spielen 1992 - fast vier Jahre vor seiner Geburt - verbessert hatte: "Das ist mit Abstand der größte Moment meines Lebens."
Nur fünf Läufer in der Geschichte haben Zeiten unter 47 Sekunden erreicht, Warholm knackte als erster unglaubliche 46 Sekunden. "Ich habe wie ein verdammter Wahnsinniger trainiert", sagte Warholm: "Ich hatte letzte Nacht Mühe einzuschlafen, weil ich dieses besondere Gefühl in meiner Brust hatte. Es ist wie das Gefühl, das ich als Sechsjähriger an Heiligabend hatte. Ein Gefühl, von dem man nicht glaubt, dass man es noch einmal haben wird, wenn man älter ist. Aber ich hatte es letzte Nacht."