Letztes Update:
20210717081433

Pressestimmen III

08:13
17.07.2021
Zur Auswirkung der Unwetterkatastrophe auf den Wahlkampf in Deutschland schreibt die niederländische Zeitung „de Volkskrant“ am Samstag:

„Zweieinhalb Monate vor der Wahl ist das politische Berlin massiv auf den Klima-Wahlkampf-Zug aufgesprungen, wenn es - wie die Grünen - nicht schon drauf war. Besonders auffällig ist die plötzliche Bekehrung der CDU zum Mitglied im Club der Warner vor dem Klimawandel. Während Spitzenkandidat Armin Laschet das Thema bisher vor allem im Kontext des wirtschaftlichen Wettbewerbs ansprach, wenn es um Deutschland als Produzent von sauberer Energie und sauberen Autos ging, hebt er jetzt die Bedeutung vieler schneller Maßnahmen zur Verlangsamung des Klimawandels hervor.

Doch allein das Versprechen, der Klimapolitik mehr Priorität einzuräumen, genügt noch nicht. Es scheint, dass Bundes- und vor allem Landespolitiker - Laschet ist auch Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen - auch andere unbequeme Fragen beantworten müssen. Warum wird beispielsweise in diesem Teil Deutschlands trotz jahrelanger Forderungen von Naturschützern und trotz EU-Richtlinien so wenig getan, um natürliche Flussüberlaufgebiete wie Auen zu schaffen?“

Jörg Tschürtz

Pressestimmen zum Hochwasser II

08:13
17.07.2021
Zur Hochwasserkatastrophe in Belgien meint die belgische Zeitung „De Standaard“ am Samstag:

„Ein Tag nationaler Trauer ist zu Recht dem Gedenken an diese katastrophalen Ereignisse gewidmet. Aber abgesehen von etwas moralischer Unterstützung wird das den Opfern nicht viel bringen. Dies sollte eine Zeit für Hilfsleistungen sein, nicht für politische Spielereien, geschweige denn für gegenseitige Beschuldigungen.

In einer späteren Phase muss die Analyse folgen. Dabei kann es um die Organisation und die Ausrüstung der Notdienste gehen. Obendrein muss über mögliche Ursachen nachgedacht werden. Naturgemäß geschieht das auf der Makroebene, wobei auf die Häufung von extremen Wetterereignissen verwiesen wird. Das darf aber den Blick für die Mikroebene nicht verstellen. Für die Bekämpfung der Folgen derartiger Niederschläge braucht es mehr als einen ambitiösen Klimaplan. Wie steht es um die Raumplanung? Brauchen wir mehr Rückhaltebecken? Können wir etwas mit den Flüssen tun? Allerdings muss dabei auch jedem klar sein, dass gegen diese „Wasserbombe“ kein Kraut gewachsen war.“

Jörg Tschürtz

Pressestimmen I

08:13
17.07.2021
Über die Überschwemmungen und realitätsfremde Politiker in Bezug auf den Klimaschutz schreibt "Wort"-Redakteur Diego Velazquez am Samstag in seinem Leitartikel

"Die extremen Regenfälle haben jüngst zu dramatischen Situationen geführt: In der benachbarten Wallonie brachen Häuser ein, weil das Hochwasser bis zu den Stockwerken reichte, in Deutschland oder Belgien sind zahlreiche Menschen gestorben und in einigen luxemburgischen Ortschaften kollabierte das Stromnetzwerk.

Diese Bilder rütteln am Narrativ vieler europäischer Politiker. Dadurch wird nämlich klar, dass diejenigen, die schon immer gesagt haben, das Haus werde bald unter Wasser stehen, recht hatten. Realitätsfremd waren demnach nie die Umweltaktivisten, die für eine radikale Klimawende werben, sondern all jene, die behaupten, dass der Klimawandel nur halb so wild und mit ein paar technologischen Tricks zu lösen sei. "

Jörg Tschürtz