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Schutz vor Corona: Land setzt auf «Impfen-to-Go» und Aufklärung

14:07
08.07.2021
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) will das Impftempo im Land nochmals beschleunigen und Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten überzeugen. «Hierzu gehören Impfaktionen vor dem Supermarkt, auf dem Marktplatz oder an anderen zentralen und gut zugänglichen Orten», sagte er der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Donnerstag). Auch offene Impfnachmittage im Impfzentrum oder «Drive-In»-Aktionen seien eine gute Möglichkeit. «Wir sind dankbar für jede Initiative, die Impfungen einfach und unkompliziert zu den Menschen bringt», sagte er. «Wir setzen sozusagen auf Impfen-to-Go.»

Mehr als 56 Prozent der Bevölkerung in Baden-Württemberg haben bereits mindestens eine erste Impfung erhalten, wie das Sozialministerium am Donnerstag mitteilte. Mittlerweile könnten Impftermine landesweit problemlos vereinbart werden. Impfzentren, Betriebsärzte und teilweise auch Hausärzte berichten dem Ministerium zufolge auch von freibleibenden Terminen.

Das bestätigte auch ein Sprecher des Sozialministeriums. Dabei sei das Impfen weiter der wichtigste Schlüssel in der Pandemie. «Jede einzelne Impfung bringt uns ihrem Ende näher. Das Impfen ist der beste Schutz gegen die Delta-Variante – für den Einzelnen und für uns als Gesellschaft», teilte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Daher will das Land nun mit einer neuen Informations- und Aktionskampagne dafür werben, beim Impfen nicht nachzulassen. Die Kampagne unter dem Motto «#dranbleibenBW» solle unter anderem Fragen von Menschen beantworten, die dem Impfen gegenüber noch zurückhaltend sind. Start der Kampagne war am Donnerstag in Heilbronn. Die Stadt sei sehr engagiert und habe etwa schon früh mit Vor-Ort-Impfaktionen in den Stadtteilen und niedrigschwelligen Terminangeboten gezielt für das Impfen geworben. In der Stadt findet beispielsweise am Samstag eine Impfaktionen im Stadtteil Kirchhausen statt, außerdem am 18. Juli auf der Theresienwiese.

«Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass die Pandemie leider noch nicht vorbei ist und dass wir die Impfungen im Sommer noch einmal gezielt voranbringen müssen», wird Staatssekretärin Ute Leidig (Grüne) in einer Mitteilung zitiert. Die Impfung sei zwar freiwillig, es handle sich aber dennoch um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher sei es wichtig, möglichen Unsicherheiten mit korrekten Informationen zu begegnen.

Auch Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat am Donnerstag für das Impfen geworben. Mittlerweile könnten sich alle Erwachsenen, also auch alle Eltern und Betreuungspersonen impfen lassen: «Ich kann sie nur ermuntern, dies zeitnah zu tun, denn wir Erwachsenen schützen nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Kinder, und tragen damit auch zu offenen Schulen und Kindertageseinrichtungen bei.»

(dpa)

Japan schließt Zuschauer bei Olympia in Tokio aus

13:27
08.07.2021
Die letzten Hoffnungen der Olympia-Macher auf Zuschauer bei den Sommerspielen in Tokio sind zerplatzt. Die Corona-Lage zwingt die japanischen Gastgeber zum Ausschluss aller Fans aus den Arenen der Olympia-Stadt.

Nach der erneuten Verhängung des Corona-Notstands für Tokio haben die Olympia-Organisatoren den Ausschluss aller Zuschauer von den Wettbewerben in Japans Hauptstadt beschlossen. Dies gaben die japanischen Gastgeber nach Beratungen mit dem Internationalen Olympischen Komitee am Donnerstag bekannt. «Wir hatten keine andere Wahl», sagte Organisationschefin Seiko Hashimoto.

Bis zuletzt hatten die Olympia-Macher noch an ihren Plänen festgehalten, bis zu 10 000 Fans aus dem Inland pro Wettkampf in den Arenen zuzulassen. Diese Hoffnung ist nun zerplatzt. In Tokio und in drei Nachbarpräfekturen werden bei den Spielen die Arenen leer bleiben. Ausländischen Zuschauern war bereits im März die Einreise untersagt worden.

Vor den kurzfristig anberaumten Beratungen der Organisatoren am Donnerstag hatte die Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga entschieden, für die Zeit der Olympischen Spiele erneut den Notstand auszurufen. Die Maßnahme werde vom kommenden Montag bis vorläufig zum 22. August gelten, hieß es. Die Sommerspiele in Tokio sollen vom 23. Juli bis 8. August stattfinden. Grund für den inzwischen vierten Notstand für Tokio sind wieder deutlich steigende Infektionszahlen.

Mit dem Notstand will die Regierung vor allem verhindern, dass Restaurants und Bars Alkohol ausschenken. Auch das Singen von Karaoke soll unterbunden werden, um eine Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. Die Bürger sollen möglichst zu Hause bleiben. Viele Menschen in Japan fürchten, dass die Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Japans Olympia-Macher und das IOC betonten bisher immer, dass alles «sicher» ablaufen werde.

IOC-Präsident Thomas Bach war am Donnerstag in der Olympia-Stadt eingetroffen und begab sich in eine dreitägige Quarantäne in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Innenstadt. Man werde Verantwortung beweisen und «alle Maßnahmen unterstützen, die für sichere Spiele für Japans Bevölkerung und die Teilnehmer nötig sind», beteuerte Bach zu Beginn der Beratungen über die Zuschauerfrage.

Am Tag seiner Ankunft meldete die Stadtverwaltung von Tokio 896 neue Infektionsfälle. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit nunmehr 19 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche.

(dpa)

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