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Umbuchung von Corona-Zweitimpfung erst am 19. Juli möglich

13:57
06.07.2021
Weil zu wenig mRNA-Impfstoffe verfügbar sind, können Termine zur Corona-Zweitimpfung in den baden-württembergischen Impfzentren erst vom 19. Juli an vorgezogen werden. Termine für eine zweite Spritze mit den Impfstoffen von Astrazeneca, Biontech oder Moderna, die in der Zeit bis einschließlich 18. Juli liegen, können nicht umgebucht werden, wie das Gesundheitsministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte. Den Termin zur Zweitimpfung kann man allerdings jetzt auch in einem nähergelegenen Impfzentrum ausmachen.

Allerdings warnte das Ministerium: In manchen Zentren gebe es extra Terminfenster oder spezielle Impftage für vorgezogene Zweittermine. Hier müsse man sich vorab erkundigen. «Bei großer Nachfrage und limitiertem Angebot an mRNA-Impfstoffen kann es sein, dass hier nicht jeder Termin im nächstgelegenen Zentrum garantiert werden kann.» Alle Impfzentren wollen in den kommenden Tagen über ihr Vorgehen informieren. Das Terminbuchungstool der kv.digital wiederum lasse derzeit keine einfache Verschiebung der Termine zu.

Hintergrund ist die geänderte Impfkampagne. Gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission sollen Menschen, die zunächst mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft wurden, als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna bekommen. Der Abstand zwischen beiden Spritzen wurde seit dem Wochenende auf vier Wochen verkürzt. Wird eine Zweitimpfung mit dem Präparat von Astrazeneca gewünscht, beträgt der Impfabstand neun bis zwölf Wochen. Bei dem Mittel von Johnson & Johnson ist nur eine Dosis nötig.

(dpa)

Umfrage: Zwei Drittel befürworten Bußgeld für «Impftermin-Schwänzer»

13:24
06.07.2021
Menschen, die einen Impftermin ohne Absage verstreichen lassen, sollten nach Auffassung einer Mehrheit der Deutschen Geldbußen zahlen. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Bonner «General-Anzeigers» sprachen sich 65,8 Prozent für eine solche Abgabe von «Impftermin-Schwänzern» aus. 28 Prozent lehnten sie ab, der Rest ist unentschieden. Am deutlichsten fiel die Zustimmung in der Gruppe der über 65-Jährigen aus. Hier plädierten fast drei Viertel für eine Geldbuße, wenn jemand seinen Impftermin ohne Absage nicht wahrnimmt.

Forderungen nach Sanktionen für Menschen, die Impftermine ohne Absage verfallen lassen, waren am Wochenende aufgekommen. Vermutet wird, dass Menschen Termine verstreichen lassen, weil sie im Urlaub sind, weil sie die Corona-Gefahr als nicht mehr so hoch einschätzen oder weil sie inzwischen einen früheren Termin bei einem Betriebsarzt oder in einer Praxis bekommen haben. Die Bundesregierung lehnt Strafzahlungen ab.

(dpa)

Maas für baldige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen

13:23
06.07.2021
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. «Damit ist im Laufe des August zu rechnen», sagte Maas der Deutschen Presse-Agentur und der «Süddeutschen Zeitung». «Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung.»

Für den Vorstoß bekam Maas viel Zustimmung aus der Union und der FDP. Zuvor hatte sich schon der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, so ähnlich wie Maas geäußert. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov befürwortet eine knappe Mehrheit der Deutschen eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte ab September.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat versprochen, dass bis zum 21. September alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot erhalten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht inzwischen sogar davon aus, dass das schon Ende Juli der Fall sein kann.

Der frühere Justizminister Maas hatte bereits im Januar kurz nach dem Start der Impfkampagne für eine Aufhebung von Beschränkungen für Geimpfte geworben. Dafür musste er damals noch viel Kritik einstecken, weil nicht klar war, ob Geimpfte das Virus weiter verbreiten können. Mittlerweile ist klar, dass die Impfung das Risiko einer Virusübertragung zwar stark vermindert, aber es kann trotzdem zu Ansteckungen kommen.

Der KBV-Vorsitzende Gassen hatte die Diskussion über Lockerungen am Montag wieder in Gang gebracht. «Spätestens im September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg», sagte er der «Bild»-Zeitung. «Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will - Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein.»

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zeigt sich offen dafür. Wenn genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, müsse man auch wieder «zu einer neuen Normalität zurückkehren», erklärte er. Ungeimpfte könnten dann zunehmend weniger erwarten, dass die Gesellschaft an Maßnahmen festhalte, um auch diejenigen zu schützen, «die sich nicht haben impfen lassen». Ähnlich äußerten sich weitere Unions-Politiker. «Die Aufhebung von Schutzmaßnahmen ist verfassungsrechtlich zwingend», sagte beispielsweise der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak.

Auch der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, forderte: «Die Bundesregierung muss den Menschen verbindlich sagen, wann und wie sie ihre Freiheitsrechte zurückbekommen. Das ist der beste Turbo gegen Impfmüdigkeit!»

Gegen eine generelle Befreiung von den Einschränkungen sprach sich in der «Welt» die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche aus. Die Aufrechterhaltung der Einschränkungen müsse sich an der aktuellen Corona-Situation orientieren, und in diesem Zusammenhang sei die Delta-Variante «besorgniserregend».

In der am Dienstag veröffentlichen YouGov-Umfrage sprachen sich 51 Prozent für eine Aufhebung der Corona-Auflagen für Geimpfte aus, 39 Prozent lehnten das ab, 11 Prozent machten keine Angaben.

(dpa)

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