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Israel: Grüner Pass soll steigende Corona-Zahlen bremsen

08:15
29.07.2021
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser.

Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene brachte, war in Israel im Februar eingeführt worden. Nach einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen waren die meisten Beschränkungen jedoch wieder aufgehoben worden.

Ein Expertenteam empfahl eine dritte Auffrischungsimpfung für Erwachsene, wie es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hieß. Uneinigkeit habe allerdings über die Altersgruppe geherrscht, welche die Impfung erhalten solle - entweder über 60-Jährige oder über 70-Jährige. In den kommenden Tagen werde das Ministerium eine endgültige Entscheidung über eine dritte Impfung und die entsprechende Altersgruppe treffen, hieß es.

Der Hintergrund dafür sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen habe. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante, hieß es. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.

Im Frühjahr hatte es dabei noch geheißen, die Impfung verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod würden zu rund 99 Prozent verhindert.

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hatte zuletzt wieder die 2000er-Marke überschritten. Am Donnerstagmorgen meldete das Gesundheitsministerium 2165 neue Infektionen für den Vortag. 159 Corona-Patienten sind schwer erkrankt. Mehr als 57 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

(dpa)

Corona-Impfung verleiht Astrazeneca Schwung

08:07
29.07.2021
Der Pharmakonzern Astrazeneca profitiert von einer weiter steigenden Nachfrage nach seinem Corona-Impfstoff. Aber auch wichtige Krebsarzneien verkaufen sich gut. In den Monaten April bis Juni zog der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 31 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar (6,9 Mrd Euro) an, wie Astrazeneca am Donnerstag mitteilte. Allein mit der Impfung setzte der Konzern knapp 900 Millionen Dollar um - mehr als dreimal so viel wie im ersten Quartal. Ohne das Vakzin betrug das Umsatzplus 17 Prozent.

Steigende Ausgaben und die freiwillige Selbstverpflichtung des Konzerns, mit dem Corona-Impfstoff keinen Gewinn zu machen, drückten allerdings auf die Profitabilität. Unter dem Strich ging der Gewinn von 756 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf 550 Millionen Dollar zurück. Experten hatten weniger Umsatz auf dem Zettel, aber mit einem höheren Gewinn gerechnet. Die Aktie gab leicht nach.

(dpa)

MPK-Chef Müller: Bei Einreise-Tests keine Zeit zu verlieren

07:53
29.07.2021
Eine Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer sollte aus Sicht des Berliner Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) so schnell wie möglich kommen. «Wir haben da keine Zeit zu verlieren», sagte Müller, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der Bundesländer ist, am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin». Er wies auf steigende Infektionszahlen etwa in England und Spanien hin. «Ich fände es richtig, wenn es zum 1. August kommen würde. Wenn es dann der 2. oder 3. ist - gut. Ich hoffe, so schnell wie möglich.»

Aus Müllers Sicht sind die juristischen Fragen bei der Einführung überschaubar. «Es muss möglich sein, dass in diesen Tagen im Bundeskabinett durchzuspielen.» Die Länder hätten die Testpflicht schon länger thematisiert. Zu möglichen Kontrollen bei der Einreise sagte Müller: «Es wird nur stichprobenartig möglich sein. Aber ich finde, auch das hilft schon.»

Um das Ausmaß der Pandemie zu bewerten, müssen aus Müllers Sicht auch Faktoren wie etwa die Situation in den Krankenhäusern berücksichtigt werden. Die Wochen-Infektionszahl je 100 000 Einwohner sei wichtig, es müsse aber gewichtet werden.

Müller äußerte außerdem die Hoffnung, dass die Ständige Impfkommission bei ausreichender Datenbasis eine Corona-Impfung für Kinder ab zwölf Jahren empfiehlt. Berlin wolle an Berufsschulen 70 000 volljährigen Schülern Impfungen anbieten.

(dpa)

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