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Mittwoch, 28. Juli

Scholz: Corona-Tests kostenpflichtig, aber günstig machen

18:49
28.07.2021
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich dafür ausgesprochen, Corona-Tests in absehbarer Zeit für viele Bürger kostenpflichtig zu machen. Wenn sich alle hätten impfen lassen können, werde man Tests irgendwann selbst bezahlen müssen, sagte der Vizekanzler am Mittwoch in der Gesprächsreihe «Brigitte live». Das dürfe aber nicht für diejenigen gelten, die sich aus gesundheitlichen Gründen sich nicht impfen lassen könnten oder für die es - wie für Kinder - keine Impfempfehlung gebe.

In den Schulen und Betrieben müssten Tests weiter kostenlos sein, sagte Scholz. Für alle anderen müssten die Tests «so billig wie möglich sein». «Ich finde nicht, dass es da um Strafe geht», betonte Scholz. Es sei aber auch nicht einzusehen, dass der Staat Tests bezahle, wenn es die bessere Alternative des Impfens gegeben hätte. Denn die Impfung schütze nicht nur einen selbst, sondern auch andere.

In der Debatte über eine geplante generelle Corona-Testpflicht für Urlaubsheimkehrer soll es laut Scholz eine praktikable Lösung geben. Derzeit werde nach einem möglichst pragmatischen Weg für Tests etwa für die Rückkehrer aus dem Sommerurlaub gesucht, sagte der Finanzminister. 

(dpa)

Erneuter Anstieg der Coronafälle in der Türkei

18:47
28.07.2021
Wenige Wochen nach der Lockerung von Coronamaßnahmen in der Türkei ist die tägliche Fallzahl erstmals seit Anfang Mai über 20 000 gestiegen. Laut dem Gesundheitsministerium wurden am Mittwoch 22 291 neue Fälle gemeldet. Anfang des Monats hatte die Zahl noch zwischen etwa 5000 und 6000 gelegen. In Deutschland mit ähnlicher Bevölkerungsgröße meldeten die Gesundheitsämter am Mittwoch binnen eines Tages 2768 Corona-Neuinfektionen.

Anfang Juli hatte die türkische Regierung Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, die mehr als ein halbes Jahr gegolten hatten. Auch Obergrenzen für Restaurantbesucher wurden aufgehoben, Büros, Kinos und Theater wieder geöffnet. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat sich bisher mindestens einmal impfen lassen. Die Türkei setzt die Präparate von Sinovac und Biontech/Pfizer ein.

(dpa)

Staat New York verlangt von medizinischem Personal künftig Impfungen

16:35
28.07.2021
Im Kampf gegen die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus werden Impfungen im Bundesstaat New York für Teile des medizinischen Personals künftig Pflicht. «Der Staat New York verlangt, dass sich Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit Patientenkontakt in staatlichen Krankenhäusern impfen lassen, um die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern zu gewährleisten», schrieb Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch bei Twitter. Alle anderen Beamten in allen Bereichen müssten entweder geimpft sein oder regelmäßig einen Covid-Test vorlegen. Diese Regelung werde am 6. September zum Labour Day in Kraft treten.

Die hochansteckende Delta-Variante übt zunehmend Druck auf den Öffnungskurs der USA aus. Knapp 50 Prozent aller Amerikaner - 163 Millionen Menschen - sind vollständig geimpft. Das ist deutlich weniger, als die Regierung für diesen Zeitpunkt angepeilt hatte. Unterdessen steigt die Zahl der Neuinfektionen deutlich und liegt ein Vielfaches über dem niedrigen Wert von Anfang Juni. Auch die Zahl der Todesopfer pro Tag war zuletzt wieder nach oben gegangen und lag am Dienstag bei 533 - in Spitzenzeiten waren mehr als 4000 Menschen pro Tag gestorben.

Die US-Politik hat vor allem in südlichen Problemstaaten wie Florida, Missouri oder Arkansas mit niedrigen Impfquoten zu kämpfen. Doch auch in anderen Teilen des Landes wird nach Ansicht von Experten eine größere Bereitschaft für die Vakzine benötigt. Die Stadt New York bietet Impfwilligen als Anreiz deswegen ab Freitag 100 Dollar.

Auch auf Bundesebene erwägt die Regierung von US-Präsident Joe Biden Maßnahmen und prüft eine Corona-Impfpflicht für ihre mehr als zwei Millionen Mitarbeiter. Der Demokrat hat sich gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Politisch könnte aber selbst eine auf die Angestellten der Regierung begrenzte Impfpflicht heikel werden, weil viele Menschen dies als Eingriff in die individuelle Freiheit begreifen könnten - die Impfkampagne droht zum politischen Zankapfel zu werden.

(dpa)

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