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Italiens Arzneimittelbehörde gibt Moderna-Vakzin für Jugendliche frei

12:19
28.07.2021
Die italienische Arzneimittelagentur Aifa hat den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna für die Altersgruppen zwischen 12 und 17 Jahren freigegeben. Die technisch-wissenschaftliche Kommission habe die Auffassung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA vollständig akzeptiert, teilte die Aifa am Mittwoch in Rom mit. Die verfügbaren Daten hätten die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs für diese Altersgruppe gezeigt.

Die EMA hatte am vergangenen Freitag empfohlen, das Vakzin von Moderna auch Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu spritzen. Die Experten bewerteten die Daten positiv und machten damit den Weg frei. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung gegen Covid-19 bisher nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen.

In Italien sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwochmorgen rund 57 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre gegen die Viruskrankheit durchgeimpft. Zuletzt registrierten die Behörden am Dienstag mehr als 4500 Corona-Neuinfektionen und 24 Tote mit dem Virus binnen eines Tages. Die täglichen Neuinfektionen sind in den vergangenen Wochen wieder gestiegen, und im Durchschnitt infizierten sich immer jüngere Menschen.

In einem Bericht vom Dienstag erklärten Experten des Nationalen Gesundheitsinstituts außerdem, dass seit Februar fast 99 Prozent der Corona-Toten nicht durchgeimpft waren. Mit Stand vom 21. Juli hatten 423 Tote, die positiv mit dem Coronavirus waren, den Impfzyklus abgeschlossen, wie aus der Stichprobe von Krankenakten hervorging. Gemessen an der Gesamtzahl der Corona-Toten seit dem 1. Februar (35 776) seien das 1,2 Prozent gewesen. 

(dpa)

Corona verhilft digitalen Gesundheitsangeboten zum Durchbruch

12:16
28.07.2021
Home-Office, Distanz-Unterricht, Verwaltung: In der Corona-Pandemie ist die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ein großes Stück vorangekommen. Im Gesundheitswesen treibt vor allem der digitale Impfausweis den Wandel voran.

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie setzen immer mehr Menschen in Deutschland auf digitale Gesundheitsangebote. In einer am Mittwoch präsentierten repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom sagten drei Viertel der Befragten, mit digitalen Technologien ließen sich solche Krisen besser bewältigen. Vor einem Jahr stimmte nur gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) dieser Aussage zu.

Auf besonders großes Interesse stößt bei den Menschen in Deutschland das jüngste Digitalprojekt in der Pandemie-Bekämpfung: der digitale Impfnachweis. 42 Prozent der Smartphone-Nutzer haben ihn bereits auf dem eigenen Gerät gespeichert, zwei Prozent auf dem Smartphone einer anderen Person. Weitere 41 Prozent wollen sich den digitalen Nachweis künftig besorgen - 26 Prozent «in jedem Fall» und 15 Prozent «wahrscheinlich». Lediglich 12 Prozent geben an, kein Interesse an dem digitalen Nachweis zu haben, obwohl sie ein Smartphone haben.

«Mit der Einführung des digitalen Impfnachweises rechtzeitig vor den Sommerferien hat die Bundesregierung doch noch einen digitalen Sprint hingelegt», sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Er helfe Reisenden, Restaurantbesuchern oder auch Berufstätigen, in den Alltag zurückzukehren. Der digitale Impfpass stößt auch bei den 21 Prozent der Menschen auf Interesse, die gar kein Smartphone besitzen. Fast die Hälfte davon (42 Prozent) sagte, sie würde den digitalen Impfpass nutzen, wenn sie ein Smartphone hätte.

Mehrheitlich positiv steht die Bevölkerung auch dem elektronischen Rezept (E-Rezept) gegenüber, das am 1. Juli in einem begrenzten Feldversuch in Berlin und Brandenburg an den Start gegangen ist. 59 Prozent der Befragten wollen das E-Rezept nutzen, 39 Prozent nicht.

Die elektronische Patientenakte (ePa), die seit Anfang des Jahres von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten wird, interessiert auch viele Versicherte. Zwei Drittel (66 Prozent) wollen die ePa künftig gern nutzen, aktuell gebrauchen sie allerdings erst 0,2 Prozent der Befragten (Stand: Mai 2021). Ein Fünftel (21 Prozent) interessiert sich nicht dafür, ein Zehntel (10 Prozent) gibt an, sich noch nicht damit befasst zu haben. Wer an der ePa interessiert ist, sieht als Vorteil vor allem, dass andere Ärzte Diagnosen, Arztbriefe oder Befunde einsehen können (74 Prozent). 71 Prozent wollen per ePa selbst alle Infos über die eigene Krankengeschichte im Blick haben, 64 Prozent finden vorteilhaft, dass Doppeluntersuchungen vermieden werden können.

(dpa)

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