Letztes Update:
20210727062821

Impfzentren nur noch zu etwa einem Drittel ausgelastet

05:18
27.07.2021
Die lahmende Impfbereitschaft zeigt sich auch in den Impfzentren im Südwesten. Die landesweite Auslastung beträgt zurzeit nur etwa 30 Prozent, wie ein Sprecher des Sozialministeriums auf Anfrage mitteilte. Etwa 20 000 bis 25 000 Impfungen würden täglich verabreicht. Unabhängig von der Nachfrage sollen die Impfzentren aber zunächst offen bleiben. Geplant ist demnach, die zentralen Impfzentren, die für mehrere Landkreise zuständig sind, Mitte August zu schließen. Die Kreisimpfzentren werden bis Ende September betrieben.

Allerdings kostet der Betrieb der Impfzentren Millionenbeträge. Monatlich bis zu 2,7 Millionen Euro erstattet das Land für jedes zentrales Impfzentrum. Für jedes kommunale Impfzentrum stehen bis zu 1,3 Millionen Euro bereit.

Das Ministerium hatte zuletzt versucht, stärker und flexibler mit Terminen und Impfmöglichkeiten auf die bislang Ungeimpften zuzugehen. Eine bis diesen Mittwoch laufende Aktionswoche mit mehr als 150 Vor-Ort-Aktionen soll die Impfquote hochtreiben. In Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts fast 50 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft (Stand Sonntag). 59,1 haben mindestens eine Impfung gegen das Virus erhalten.

(dpa/lsw)

Lauterbach warnt vor Unterricht ohne Einschränkungen

04:36
27.07.2021
Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hat vor einem Schulstart nach den Sommerferien ohne jegliche Corona-Beschränkungen gewarnt. «Ich habe schon aus den Ländern von der Idee gehört, nach dem Sommer den Unterricht ohne jede Einschränkung auch bei hohen Inzidenzen wieder durchzuführen. Wir hätten bis Ende des Schuljahres eine komplette Durchseuchung aller Schüler», sagte er der «Rheinischen Post» (Dienstag). Fahre man die Schutzmaßnahmen in Schulen zu früh herunter, würden sich sehr viele Kinder mit Covid-19 infizieren. Es sei unklar, wie viele von ihnen nach einer Erkrankung mit Long-Covid-Spätfolgen oder gar einem schwächeren Immunsystem zu kämpfen hätten.

Alternativ könnten Schulen an Wechselunterricht, Masken, Test und Quarantäne für erkrankte Schüler festhalten. «Auch die Impfung von über zwölfjährigen Jugendlichen kann aus meiner Sicht sehr dabei helfen, die Pandemie zu überwinden», sagte Lauterbach.

(dpa)

Weniger Intensiv-Patienten bei neuer Corona-Welle

03:25
27.07.2021
Intensivmediziner rechnen bei einer neuen Corona-Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen als in der jüngsten Hochphase. «Ich bin mir sicher, dass die Zahlen der Patienten auf den Intensivstationen und in den Krankenhäusern bei einer vierten Welle nicht so hoch sein werden wie bei der dritten Welle», sagte Stefan Kluge, Vorstandsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).

Zugleich sagte er aber auch: «Es ist noch nicht vorbei.» Das Virus sei in seiner Delta-Variante viel ansteckender als noch vor einem Jahr. «Deshalb sollten jetzt auch nicht alle Regeln, wie etwa das Maskentragen in Supermärkten, aufgehoben werden.»

Die Leiterin der Klinischen Epidemiologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Berit Lange, wies auf eine andere Gefahr hin. «Eine zusätzliche Befürchtung ist, dass es zu einem Nachholeffekt anderer Krankheiten kommt», sagte sie. «Aus Großbritannien und den Niederlanden gibt es dazu Berichte, dass sich besonders mehr kleine Kinder als in anderen Jahren mit dem RSV, dem Respiratorischen Synzytial-Virus, infizieren.» Kämen dazu noch steigende Corona- und Influenza-Infektionen, könne es wieder zu Überlastungen des Gesundheitssystems kommen. Das Respiratorische Synzytial-Virus löst Atemwegserkrankungen vor allem bei Kleinkindern aus.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden