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Mediziner: Impfungen bei Kindern überfällig

12:39
03.07.2021
In der Debatte um Corona-Impfungen bei Kindern hat der renommierte Biomediziner Gerhard Ehninger die Ständige Impfkommission kritisiert. Sie blockiere «unverantwortlich den Einsatz von zugelassenen Medikamenten», schrieb der Hämatologe, Onkologe und Krebsforscher in einer Kolumne der «Dresdner Neuesten Nachrichten» (Samstag). «Die Impfungen bei Kindern sind überfällig.» Angesichts der Delta-Variante, die in Israel und Großbritannien das Infektionsgeschehen trotz Impfrate über 50 Prozent wieder verstärkt hat, müssten alle vorhandenen Impfdosen rasch verabreicht und eine Quote von über 90 Prozent erreicht werden.

Ehninger appellierte zudem, den Sommer zu nutzen, um die Sicherheit für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. An Schulen fehle es an Infrastruktur wie Klimageräten und Informationstechnologie, Ausweichräumen und virensicheren Belüftungsanlagen. «Die Delta-Variante hat unter diesen Bedingungen in kleinen Klassenräumen mit 25 ungeimpften Schülerinnen und Schülern leichtes Spiel», warnte er. Das Schuljahr dürfe nicht «mit der gleichen Blauäugigkeit» beginnen wie im Herbst 2020.

Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff von Biotech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. In Deutschland gibt es bisher noch keine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe, aber Überlegungen hinsichtlich vorerkrankter Kinder. Die Bundesregierung will für Kinder und Jugendliche bis Ende August mindestens die erste Impfung möglich machen.

(dpa)

Brand von Corona-Schnelltest-Pavillon - Verdächtige festgenommen

12:06
03.07.2021
Ein Feuer hat in Reutlingen einen Pavillon für Corona-Schnelltests zerstört. Beamte nahmen drei Verdächtige fest, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Der Brand war von einer Zeugin gemeldet worden. Feuerwehrleute löschten die Flammen in der Reutlinger Innenstadt demnach am frühen Samstagmorgen. Verletzte gab es nicht. Die drei Verdächtigen sind zwischen 18 und 32 Jahre alt. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

(dpa)

Gesundheitsexperte fordert weniger Kliniken in Deutschland

12:05
03.07.2021
Deutschland hat nach Ansicht des Chefs der Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, Josef Hecken, zu viele Krankenhäuser. «Wir haben zurzeit 1900 Krankenhäuser, 1200 wären genug», sagte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

Der Bundesausschuss ist mit Vertretern von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen Krankenkassen besetzt. Er ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen und entscheidet beispielsweise darüber, welche Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Die Kliniken müssten künftig die Arbeit klüger untereinander aufteilen, forderte Hecken. Kleinere Krankenhäuser auf dem Land sollten sich auf einfache Eingriffe beschränken, während anspruchsvolle Operationen nur in darauf spezialisierten Zentren durchgeführt werden sollten. «Das wäre gut für die Wirtschaftlichkeit und für die medizinische Qualität.» Um den zu erwartenden weiteren Anstieg der Krankenhauskosten zu bremsen, sei eine umfassende Strukturreform nötig.

Im Sommer 2019 hatte die Bertelsmann-Stiftung mit einer Studie zur Krankenhausdichte in Deutschland für Wirbel gesorgt. Darin wurde vorgeschlagen, die Zahl der Kliniken auf unter 600 zu reduzieren. Die Bündelung von Ärzten und Pflegepersonal sowie Geräten in weniger Krankenhäusern würde zu einer höheren Versorgungsqualität führen, hatten die Autoren argumentiert. Ärztevertreter und Kliniken hatten mit massiver Kritik reagiert.

(dpa)

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