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Laschet gegen Impfpflicht und Einschränkungen für Ungeimpfte

11:50
25.07.2021
Der Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, hat sich gegen eine Impfpflicht und Einschränkungen für Ungeimpfte in der Corona-Pandemie ausgesprochen. «Ich halte nichts von Impfpflicht und halte auch nichts davon, auf Menschen indirekt Druck zu machen, dass sie sich impfen lassen sollen», sagte der CDU-Chef am Sonntag im Sommerinterview des ZDF. Priorität müsse nun haben, möglichst viele Bürger von der Impfung gegen Corona zu überzeugen.

Nach Einschätzung von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) könnten angesichts der erneut steigenden Infektionszahlen für Ungeimpfte bald wieder empfindliche Beschränkungen drohen. «Das kann auch bedeuten, dass gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch ist», sagte er der «Bild am Sonntag».

Laschet dagegen betonte, das Prinzip, dass man entweder geimpft, getestet oder genesen sein müsse, um bestimmte Dinge zu tun, sei richtig. «In einem freiheitlichen Staat gibt es Freiheitsrechte, nicht nur für bestimmte Gruppen», betonte er. Das Ziel müsse sein, die Pandemie so zu bekämpfen, dass alle Freiheits- und Grundrechte wieder in Kraft gesetzt werden.

Dafür sei eine hohe Impfquote wichtig. «Und ich finde, wir müssen jetzt alles tun zu überzeugen, dass sich mehr impfen lassen», sagte Laschet. «Wenn wir dann im Herbst sehen, die Impfquote ist immer noch viel zu niedrig, finde ich, muss man dann weiter nachdenken. Aber nicht jetzt.»

(dpa)

FDP-Landeschef weist Kretschmanns Impfpflicht-Vorstoß zurück

11:29
25.07.2021
Der baden-württembergische FDP-Chef Michael Theurer hat den Vorstoß von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zu einer möglichen Impfpflicht scharf kritisiert. «Die von Ministerpräsident Kretschmann ins Spiel gebrachte Impfpflicht ist eine Debatte zur Unzeit», erklärte Theurer am Sonntag. «Anstatt mit staatlichem Zwang zu drohen, sind Anreize der bessere Weg.»

Kretschmann hatte gesagt, er halte eine verpflichtende Corona-Impfung auf lange Sicht für denkbar. «Wir planen keine Impfpflicht. Für alle Zeiten kann ich eine Impfpflicht nicht ausschließen», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist möglich, dass Varianten auftreten, die das erforderlich machen.» Es könne gut sein, «dass wir irgendwann gewisse Bereiche und Tätigkeiten nur noch für Geimpfte zulassen».

Theurer forderte stattdessen, dass das Impfen niederschwelliger vonstattengehen müsse. So sollten Impfungen in sozialen Brennpunkten, in Einkaufszentren, Schwimmbädern, Discos, Restaurants sowie an Bahnhöfen und Flughäfen angeboten werden. Daneben schlug er eine «pfiffige» Werbekampagne mit Hilfe von Prominenten vor. «Mit seinem Schwadronieren über einen Lockdown und harte Eingriffe» lege Kretschmann nun erneut die Axt an die Freiheitsrechte der Menschen.

(dpa/lsw)

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