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Corona-Infektionen in Italien deutlich gestiegen - Delta herrscht vor

15:32
23.07.2021
In Italien sind die Corona-Infektionszahlen deutlich gestiegen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöhte sich auf landesweit durchschnittlich 41 Fälle je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, in der Vorwoche waren es noch 19. Vor allem bei jungen Menschen seien mehr Infektionen verzeichnet worden, hieß es am Freitag im wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom. Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen blieb Experten zufolge auf ähnlichem niedrigem Niveau wie in der Vorwoche.

Die ansteckendere Delta-Variante breite sich in Italien weiter aus und sei inzwischen vorherrschend. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte am Donnerstagabend bereits mit strengeren Coronaregeln reagiert. Ab dem 6. August ist in dem Land für zahlreiche Aktivitäten im Innenbereich ein Impfnachweis, ein negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig. Zudem wurde der Notstand bis zum 31. Dezember verlängert.

In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern registrierten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag knapp 5057 Neuinfektionen binnen eines Tages und 15 Tote. Mehr als 53 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre wurden bislang vollständig geimpft.

(dpa)

Spanien: Corona-Risiko nicht nur an Inzidenz messen

15:30
23.07.2021
Nach der Einstufung zum Hochinzidenzgebiet durch Deutschland hat Spanien betont, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen nicht mehr das Maß aller Dinge sein könne. Für die Einschätzung des Corona-Risikos müssten auch andere Größen wie die Lage in den Krankenhäusern und der Stand der Impfkampagne berücksichtigt werden, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen in Madrid. Eine offizielle Stellungnahme gab es zunächst nicht. Es handele sich um die souveräne Entscheidung eines anderen Landes, die man nicht kommentieren wolle, hieß es.

Die Bundesregierung hat Spanien als beliebtestes Urlaubsland wegen hoher Infektionszahlen während der vergangene Wochen ab Dienstag zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Damit müssen Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder von einer Corona-Erkrankung genesen sind, für zehn Tage in Quarantäne, aus der man sich frühestens nach fünf Tagen freitesten kann.

Seit Ende Juni sind die Corona-Zahlen praktisch überall in Spanien rapide in die Höhe geschossen. Das Land hat mit die schlechtesten Werte in ganz Europa. Binnen eines Monats wurden rund 475 000 Neuinfektionen gezählt, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 42 im Juni auf jetzt 333, weit über der Marke von 200, ab der Deutschland ein Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. Auf Mallorca lag der Wert zuletzt sogar bei 365.

Der Tourismus ist für Spanien enorm wichtig. In normalen Zeiten trägt die Branche mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, auf den Balearen sowie auf den Kanaren sind es sogar rund 35 Prozent. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.

(dpa)

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