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Hotelmanagerin auf Ibiza: Schlechte Nachricht für den Tourismus

10:47
23.07.2021
Die Leiterin eines großen Hotels auf Ibiza, Alicia Reina, sieht schwere Zeiten auf die Tourismusbranche zukommen, sollte Deutschland den Corona-Hotspot Spanien als Hochinzidenzgebiet einstufen. «Wenn sich das bewahrheitet, wäre es keine gute Nachricht», sagte die Präsidentin des Verbandes der Hoteldirektoren auf den Balearen (AEDH) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Tourismusbranche setze aber auf die Impfkampagne, die gut vorankomme.

«Die Daten werden sich hoffentlich bald zum Besseren ändern, während Spanien hart daran arbeitet, die notwendigen Maßnahmen zur Umkehr der Entwicklung umzusetzen», sagte Reina. Man müsse wohl lernen, mit dem Virus zu leben, und dabei vor allem die Lage in den Krankenhäusern und dort auf den Intensivstationen im Blick behalten.

Eine drohende «Vollkatastrophe» sieht die deutsche Sängerin Isabel Buder-Gülck, die auf Mallorca als Isi Glück regelmäßig im Mega-Park an der Partymeile «Ballermann» auftrat. «Wir waren auf einem guten Weg und nun werden viele wieder stornieren», sagte sie dpa. «Das ist ein herber Rückschlag für die Hoteliers und Gastronomen, die eigentlich nichts dafür können».

Eine Entscheidung der Bundesregierung über die Einstufung Spaniens als Hochinzidenzgebiet lag zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht vor. Angesichts der hohen Corona-Zahlen wäre eine solche Entscheidung aber gerechtfertigt, meinte Buder-Gülck. «Ich bin durchgeimpft und habe keine Angst vor einer Ansteckung», fügte die frühere Miss Germany hinzu.

Seit Ende Juni sind die Corona-Zahlen praktisch überall in Spanien rapide in die Höhe geschossen. Das Land hat mit die schlechtesten Werte in ganz Europa. Binnen eines Monats wurden rund 475 000 Neuinfektionen gezählt, die Sieben-Tagen-Inzidenz stieg von 42 im Juni auf jetzt 333, weit über der Marke von 200, ab der Deutschland ein Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. Auf Mallorca lag der Wert zuletzt sogar bei 365.

(dpa)

Ferienfreizeit: 71 von 100 Teilnehmern corona-positiv

10:32
23.07.2021
71 von rund 100 Teilnehmern einer von einem Hamburger Träger organisierten Ferienfreizeit haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Die Betroffenen - Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene - stammten größtenteils aus Hamburg, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, am Freitag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur fand die Freizeit in Dänemark statt.

«Nachdem die Ferienmaßnahme vor Ort unter Quarantäne gestellt worden war, wird diese nun beendet», sagte Helfrich. «Die Teilnehmenden kehren nun an ihre Heimatorte zurück, wo sie sich in der eigenen Häuslichkeit isolieren.» Auch für negativ getestete Kontaktpersonen und die mit den positiven Rückkehrern in einem Haushalt lebenden Personen werde Quarantäne angeordnet. «Die nach Wohnort örtlich zuständigen Gesundheitsämter in den Hamburger Bezirken und umliegenden Kommunen übernehmen die weitere Betreuung», hieß es.

(dpa)

Intel-Chef: Tiefpunkt bei Chip-Engpässen kommt noch

09:48
23.07.2021
Der Chip-Riese Intel rechnet damit, dass sich die globale Halbleiter-Knappheit in den kommenden Monaten noch zuspitzt und bis ins Jahr 2023 hinein andauern kann. «Während ich erwarte, dass die Talsohle bei den Engpässen in der zweiten Jahreshälfte durchschritten wird, wird es noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann», sagte Intel-Chef Pat Gelsinger am Donnerstag.

Auch Intel ist dabei, Produktionskapazität aufzubauen. Zu Gelsingers Plan gehört dabei, den Konzern verstärkt auch zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler zu machen. Man sei in Gesprächen mit rund 100 potenziellen Kunden, sagte er. Namen wurden nicht genannt.

Übernahmen zum Ausbau der Kapazitäten seien für Intel aktuell nicht von entscheidender Bedeutung, aber auch nicht ausgeschlossen, betonte Gelsinger. Vor einigen Tagen hatte es in Medienberichten geheißen, Intel habe Gespräche über eine Übernahme des Auftragsfertigers Globalfoundries für rund 30 Milliarden Dollar geführt. Der Chef von Globalfoundries, Thomas Caulfield, stellte jedoch wenig später klar, dass es keinen Verkauf an Intel geben werde. Gelsinger zeigte sich überzeugt, dass es eine Konsolidierung in der Branche geben werde.

Intel hat ein Problem in seiner Fertigung: Die Einführung modernerer Produktionsprozesse verzögert sich wegen Rückschlägen bei der Entwicklung. Zugleich wächst die Konkurrenz - nicht nur durch den kleineren Erzrivalen AMD, sondern zum Teil auch durch bisherige Kunden wie Apple, die eigene Chips entwickeln.

Aktuell profitiert Intel weiterhin vor allem von der erhöhten PC-Nachfrage in der Corona-Pandemie. der Konzern verkaufte im vergangenen Quartal allein 40 Prozent mehr Notebook-Prozessoren als ein Jahr zuvor. Mit dem Arbeiten und Lernen von Zuhause aus bekam der lange Zeit schwächelnde PC-Markt einen bis heute andauernden Schub.

Zugleich ging im vergangenen Quartal aber das Geschäft mit Rechenzentren im Jahresvergleich zurück, wie Intel am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Konzernumsatz blieb demnach mit 19,6 Milliarden Dollar (16,6 Mrd Euro) praktisch unverändert. Auch der Gewinn war mit einem Minus von 0,8 Prozent auf 5,06 Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau.

Die Erlöse der PC-Sparte des Konzerns stiegen angesichts gesunkener Durchschnittspreise verkaufter Chips deutlich weniger stark als die Stückzahlen - um 6,4 Prozent auf 10,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz im Geschäft mit Rechenzentren sank binnen eines Jahres um 9,3 Prozent auf 6,45 Milliarden Dollar. Intel bekam zuletzt mehr Konkurrenz in dem Bereich.

Der Intel-Umsatz im vergangenen Quartal übertraf die Erwartungen der Analysten. Und das Unternehmen hob seine Erlöseprognose für das laufende Jahr um eine Milliarden Dollar auf 73,5 Milliarden an. Anleger ließen die Intel-Aktie im vorbörslichen Handel am Freitag dennoch zeitweise um rund zwei Prozent fallen.

(dpa)

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