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FDP fordert Ende des Corona-Ausnahmezustands

12:14
21.07.2021
Die FDP im Landtag fordert ein Ende des Ausnahmezustands aufgrund der Corona-Pandemie. «Angesichts sehr guter Test- und Hygienekonzepte und einer beständig steigenden Impfquote kann derzeit keine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in ihrer Gesamtheit festgestellt werden», sagte der gesundheitspolitische Sprecher Jochen Haußmann am Mittwoch im Landtag. Insofern müsse der Ausnahmezustand beendet werden ebenso wie die epidemische Lage von nationaler Tragweite. Es brauche eine Strategie, wie mit dem Coronavirus gelebt werden könne.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sei nicht mehr der geeignete Maßstab im Kampf gegen die Pandemie, da seien sich alle Experten einig, sagte Haußmann. Sonst habe man einen weiteren Lockdown im Herbst zu erwarten, unabhängig von der Entwicklung in den Krankenhäusern. Der Hospitalisierungsindex müsse hingegen als zentraler Maßstab angesetzt werden, zudem brauche es eine Betrachtung der Impfquote. In Großbritannien sei gut zu beobachten, das man auch bei steigender Inzidenz keine nennenswerten Anstiege von Krankenhaus-Belegungen zu verzeichnen habe. Aktuell befänden sich 49 Personen im Land in intensivmedizinischer Behandlung, davon würden 29 beatmet. Es gebe aktuell noch eine sehr große Reserve an Intensivbetten im Land.

Der Inzidenzwert werde ein wichtiger Parameter bleiben, entgegnete Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), auch wenn er dauerhaft nicht der einzige bestimmender Faktor sein werde. Die Auslastung der Krankenhäuser werde künftig stärker berücksichtigt werden müssen.

(dpa/lsw)

Impfen vor Ort - Landesweite Aktion gegen das Coronavirus

11:46
21.07.2021
Kurz vor den Sommerferien hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch eine landesweite Impfwoche gegen das Coronavirus gestartet. Geimpft wird beim Einkaufen, im Freibad, in Museen und Freizeitparks, an Hochschulen und Berufsschulen oder vor dem Fußballstadion, wie Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart mitteilte. «Wir sehen, dass die hochansteckende Delta-Variante des Virus bereits über zwei Drittel der Infektionen ausmacht.» Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, sei jetzt der ideale Zeitpunkt für eine Impfung.

Bei den Vor-Ort-Aktionen arbeiten Impfzentren, Kommunen, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Betriebsärztinnen und -ärzte zusammen. Die Aktionswoche gehe bis zum 28. Juli. Entsprechende Angebote gibt es bislang an mehr als 150 Orten, wie Lucha weiter mitteilte. «Auch Impfbusse kommen an vielen Orten direkt zu den Menschen in die Stadtteile.»

(dpa/lsw)

Vier Sportler vor Olympia in Tokio positiv auf Coronavirus getestet

11:44
21.07.2021
Fünf weitere Sportler sind vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei handelt es sich um die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs (31), die chilenische Taekwondo-Kämpferin Fernanda Aguirre (23), den tschechischen Tischtennis-Profi Pavel Sirucek (28), die britische Schützin Amber Hill (23) und einen Beachvolleyball-Spieler der USA.

Jacobs machte ihren Fall am Mittwoch bei Instagram selbst öffentlich. Sie kann bei der olympischen Premiere ihrer Sportart am kommenden Montag nicht an den Start gehen. Das Nationale Olympische Komitee Chiles vermeldete unterdessen, dass Aguirre bereits bei der Ankunft in Japan positiv getestet worden sei und ebenfalls nicht antreten könne. Beide müssen genau wie Sirucek und ein amerikanischer Beachvolleyball-Spieler in Quarantäne. USA Volleyball bestätigte einen positiven Test, nannte allerdings keinen Namen des Betroffenen.

Sirucek ist nach dem Beachvolleyball-Spieler Ondrej Perusic bereits der zweite tschechische Sportler, der bei den Spielen in Tokio positiv getestet wurde. Der 28-Jährige werde damit nicht zu seiner Olympia-Premiere antreten können, teilte Tibor Alföldi mit, der Sprecher des Tschechischen Olympischen Komitees.

Auch die Olympia-Favoritin und Weltranglisten-Erste Hill kann nicht an den Wettkämpfen teilnehmen, wie das britische Olympia-Team mitteilte. Sie wurde bereits vor ihrer geplanten Abreise nach Japan positiv getestet, leidet aber unter keinerlei Symptomen. «Es gibt keine Worte, die beschreiben, wie ich mich jetzt fühle», sagte Hill. Sie sei «absolut zerstört» nach der Nachricht vom positiven Test.

«Mein Herz ist gebrochen», schrieb Jacobs, die WM-Vierte von 2019: «Ich fühle mich gesund und habe alles in meiner Macht getan, um dieses Szenario zu verhindern.» Laut ihrer Aussage wurden alle Regularien erfüllt, so dass ihre Skateboard-Teamkolleginnen trotz des Zwischenfalls antreten können. «Ich brauche etwas Zeit, damit mein gebrochenes Herz heilt und ich mich davon erholen kann», schrieb Jacobs. Aguirre zeige ebenso keine Symptome und sei bei «guter Gesundheit». Auch der US-Beachvolleyballer hat nach Angaben seines Verbands keinerlei gesundheitliche Probleme.

Kurz vor Eröffnung der Sommerspiele hatten die Organisatoren zuvor acht weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee in dem am Mittwoch veröffentlichten Tagesbericht mitteilte, ist auch eine Athletin oder ein Athlet darunter, der nicht im olympischen Dorf wohnt. Insgesamt stieg damit die Zahl der positiven Tests auf 75, die seit dem 1. Juli von den Organisatoren ermittelt wurden.

(dpa)

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