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Umfrage: Bezahlbarer Wohnraum wichtiger als Bekämpfung der Pandemie

04:07
21.07.2021
Der Kampf gegen die Corona-Pandemie ist aus Sicht vieler Baden-Württemberger nicht mehr die wichtigste Aufgabe der Landesregierung. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag aller Tageszeitungen im Südwesten, die am Mittwoch veröffentlicht werden sollte. 66 Prozent zählen es demnach zu den wichtigsten Aufgaben der neuen grün-schwarzen Regierung, für ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

Erst danach kommt der Kampf gegen die Corona-Pandemie (58 Prozent) und die Verbesserung der digitalen Ausstattung der Schulen (53 Prozent). Nur 22 Prozent der Bevölkerung messen dem Abbau von Schulden große Bedeutung bei. Noch weiter abgeschlagen auf der Rangliste der Prioritäten: die Unterstützung von Theatern, Museen und anderen kulturellen Einrichtungen (18 Prozent) sowie die Unterstützung der Autoindustrie bei dem Vorhaben, umweltfreundlichere und nachhaltigere Autos zu bauen (16 Prozent).

Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) hält die geplante Solarpflicht für richtig. Ab Mai 2022 soll der Einbau von Photovoltaikanlagen bei Neubauten oder größeren Dachsanierungen verbindlich werden. 37 Prozent widersprechen diesen Plänen, 16 Prozent trauen sich hier kein Urteil zu. Besonders groß ist die Zustimmung für das Gesetz unter den Anhängern der Grünen - von ihnen halten zwei Drittel die Einführung der Solarpflicht für richtig.

Wie die Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab, begrüßt nur gut jeder Dritte die Fortsetzung des Regierungsbündnisses aus Grünen und CDU, knapp jeder Dritte hätte sich lieber eine Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP gewünscht. Die Baden-Württemberg wurden auch befragt, ob sie die Landespolitiker kennen. Der Bekanntheitsgrad von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) liegt demnach bei 92 Prozent. Theresia Bauer (Grüne) hingegen, die bereits seit 2011 Wissenschaftsministerin ist, bringt es nur auf einen Bekanntheitsgrad von 15 Prozent.

Weiteres Resultat der Erhebung: Nur 11 Prozent der Befragten freuen sich, dass Manne Lucha (Grüne) erneut Sozial- und Gesundheitsminister geworden ist; 14 Prozent hätten sich einen anderen Sozialminister gewünscht; 75 Prozent gaben an, dass es ihnen egal sei. Das Ergebnis zeige sehr deutlich, wie wenig sich viele Bürger für Details der Landespolitik interessierten, schreiben die Studienmacher.

(dpa)

Kapitel

Dienstag, 20. Juli

Stiko-Mitglied: Statt der Kinder mehr Erwachsene impfen

19:11
20.07.2021
Die Medizinerin Eva Hummers, die der Ständigen Impfkommission des RKI angehört, hat an die noch nicht gegen Corona geimpften Erwachsenen appelliert, sich die Spritze geben zu lassen - auch zu Gunsten der Kinder. «Es kann ja nicht sein, dass wir jetzt die Kinder in die Verantwortung nehmen und sagen, sie müssen sich impfen lassen, um impfunwillige Erwachsene in ihrem Umfeld zu schützen, während wir noch nicht wissen, ob die Impfung möglicherweise oder in welchem Umfang sie möglicherweise für die Kinder eine Gefährdung ist», sagte Hummers dem «Mannheimer Morgen» (Mittwoch-Ausgabe).

Zugleich kritisierte die Professorin aus Göttingen die Forderungen an die Ständige Impfkommission (Stiko), die Corona-Impfung auch für Kinder zu empfehlen. «Ich finde es nicht sachgerecht und auch unangemessen, wenn die Stiko von manchen Politikern als eine etwas verschlafene Gruppe dargestellt wird, die man daran erinnern müsse, eine "Meinung" zu äußern», sagte Hummers, die seit 2011 Mitglied der Kommission ist. «Eine Stiko-Empfehlung ist immer das Ergebnis einer systematischen Aufarbeitung aller verfügbaren Daten. Dafür hat sie eine eigene Geschäftsstelle mit hoch qualifizierten Wissenschaftlern, die diese aufwendige Arbeit vorbereitet.»

(dpa)

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