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Kretschmann gegen Impfpflicht und für Überzeugungsarbeit

12:38
02.07.2021
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich gegen eine Impfpflicht in Deutschland ausgesprochen. Man müsse für die Corona-Impfung werben, um den Menschen die Angst vor deren möglichen Nebenwirkungen zu nehmen, sagte der Regierungschef am Freitag am Mannheimer Lessing Gymnasium. Der Impfstoff sei so gut geprüft wie kein anderes Medikament. Die Nebenwirkung von Covid-19 könne der Tod sein. Impfen sei umso wichtiger, da bei der sich ausbreitenden Delta-Mutation erst eine Herdenimmunität erreicht werde, wenn sich 90 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, sagte er.

Er gab zu bedenken, dass eine obligatorische Impfung ein großer Eingriff in Grundrechte sei. Die Frage, wie die Skepsis gegenüber der Impfung vertrieben werden könne, sei ein «ein wunder Punkt», sagte Kretschmann bei einer Diskussionsveranstaltung mit zwei zehnten Klassen.

Weitere Station des Regierungschefs in der Quadratestadt ist ein Impfangebot in der Neckarstadt-West, einem durch Vielfalt und beengte Lebensverhältnisse geprägten Quartier. Auch ein geplantes Kinder- und Jugendbildungshaus in der historischen Veranstaltungsstätte Kaisergarten und ein Projekt für Kinder und Jugendliche stehen auf dem Programm.

(dpa)

Laschet will interdisziplinären Corona-Expertenrat auf Bundesebene

11:57
02.07.2021
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will im Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler auch auf Bundesebene den Rat von Experten und Expertinnen unterschiedlicher Bereiche zur Bewältigung der Corona-Krise einholen. «Natürlich ist die Pandemie nicht zu Ende», sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Freitag in einer Aktuellen Stunde im Landtag in Düsseldorf.

Der CDU-Bundesvorsitzende rechtfertigte in der Debatte die Auflösung seines eigenen Corona-Expertenrats, der die CDU/FDP-Landesregierung seit April 2020 unter anderem zu den sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beraten hatte. Der Expertenrat für NRW habe in seiner sechsten und letzten Stellungnahme Grundsätze formuliert, die schon jetzt klar machten, «was uns im Herbst droht», sagte Laschet. SPD und Grüne im Landtag kritisierten die Auflösung des Expertengremiums in einer Phase, in der sich die Delta-Variante in Deutschland und in NRW ausbreite und die Folgen noch ungewiss seien.

Dem Expertenrat Laschets gehörten unter anderem der Bonner Virologe Hendrik Streeck, die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, Christiane Woopen und der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, an.

(dpa)

Spahn wirbt für Astrazeneca plus Biontech oder Moderna

11:57
02.07.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ausreichend Impfstoff für die Umsetzung der überraschend geänderten Astrazeneca-Empfehlung der Ständigen Impfkommission zugesichert. «Es wird sehr zügig gehen können, die Empfehlung umzusetzen, weil ausreichend mRNA-Impfstoff da ist», sagte der CDU-Politiker nach Beratungen mit seinen Länder-Kolleginnen und -Kollegen am Freitag in Berlin.

Die Impfkommission hatte am Vortag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.

«So eine Empfehlung kann natürlich leicht viele, die sich impfen lassen wollen, im erste Moment verunsichern», räumte Spahn ein. Er und die Gesundheitsminister der Länder seien von der Entscheidung überrascht worden. Beim Chef der Impfkommission, Thomas Mertens, der bei den Ministerberatungen zugeschaltet gewesen sei, hätten die Politiker deshalb dafür geworben, «dass wir miteinander noch etwas besser die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik machen». Allein in der kommenden Woche seien 500 000 bis 700 000 Menschen betroffen, bei denen eigentlich eine Zweitimpfung mit Astrazeneca anstehe.

Spahn betonte die besonders hohe Wirksamkeit einer Kreuzimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca für die erste und dem von Biontech/Pfizer oder Moderna für die zweite Spritze. Dazu komme, dass die neue Empfehlung einen Abstand der zweiten zur ersten Impfung von nur vier Wochen umfasse. Man solle also nicht mehr bis zu zwölf Wochen warten, wie es bisher bei Astrazeneca empfohlen war.

«Diese Kombination ist eine der bestverfügbaren Impfkombinationen, die es aktuell gibt», sagte Spahn. Dies mache den Impfstoff von Astrazeneca attraktiver. Derzeit gebe es viele Dosen von Astrazeneca in Deutschland vorrätig. Allein in den kommenden Tagen würden 2,4 Millionen Dosen davon geliefert.

(dpa)

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