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Corona-Ausbruch und Ausgangsverbot nach Partys auf Insel Mykonos

14:40
17.07.2021
Auf der griechischen Jet-Set-Insel Mykonos gilt aufgrund missachteter Corona-Regeln in Bars für sieben Tage ein nächtliches Ausgehverbot. Die griechische Regierung verhängte die Maßnahme überraschend am Samstag. Beginnend mit der Nacht zu Sonntag darf für die nächsten sieben Tage zwischen 1.00 Uhr und 6.00 Uhr niemand mehr auf die Straßen. Ausnahme gibt es nur für Notfälle und für Arbeitende in der Nacht. Auch Musik darf nicht mehr in allen Lokalen gespielt werden.

Wie der griechische Zivilschutz am Samstag mitteilte, fielen bei Corona-Schnelltest-Kontrollen in den vergangenen Tagen mehr als zehn Prozent der Tests positiv aus. Die Quarantäneunterkünfte seien bereits überfüllt, sagte die Chefin des Gesundheitsdienstes der Insel, Dina Sampsouni, im Staatsfernsehen. Griechische Medien berichteten, es habe einen «Hagel» stornierter Buchungen nach Bekanntgabe des lokalen Lockdowns gegeben.

Mykonos ist als beliebtes Reiseziel überwiegend reicher Menschen aus Ländern im östlichen Mittelmeer bekannt. Zudem verbringen Top-Fußballspieler, Schauspieler und andere Prominente ihre Ferien auf der kleinen Kykladeninsel. Zuletzt gab es fast täglich Partys mit Hunderten Gästen, bei denen Menschen ohne Abstand und ohne Maske die ganze Nacht durch feierten. Die Regierung in Athen hatte bereits vergangene Woche angekündigt, sie werde den Tourismus des Landes auf keinen Fall gefährden, weil einige unverantwortliche Unternehmer und Gäste jede Schutzregel gegen Corona missachteten.

(dpa)

Spaniens Tourismussektor wegen hoher Corona-Zahlen pessimistisch

14:19
17.07.2021
Angesichts hoher Corona-Zahlen in Spanien hat sich die Tourismusbranche pessimistisch über die laufende Sommersaison geäußert. Es gebe einen «plötzlichen Rückgang» bei den Buchungen ausländischer Urlauber, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Samstag unter Berufung auf den Vizepräsidenten des spanischen Tourismusverbandes Exceltur, José Luis Zoreda. «Wenn sich die Corona-Zahlen weiter verschlechtern, schätzen wir, dass der Tourismus in diesem Sommerquartal einen Umsatz von 37,97 Milliarden Euro generieren wird, mehr als die 24,30 Milliarden im selben Zeitraum des Vorjahres, aber viel weniger als die 58,37 Milliarden des Jahres 2019», zitierte der Sender den Tourismusmanager.

Die Branche hatte wegen der fortschreitenden Impfkampagne auf eine weit stärkere Erholung des Geschäfts in diesem Sommer gehofft. Der Tourismus trägt in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, auf den auch bei Deutschen beliebten Urlaubsinseln der Balearen und auf den Kanaren sind es sogar rund 35 Prozent. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.

Zur Eindämmung der Pandemie haben einige Regionen wieder nächtliche Ausgehsperren in einzelnen Kommunen von 01.00 bis 06.00 Uhr eingeführt - so Katalonien sowie Valencia und Kantabrien. Bereits 8 Millionen der 47 Millionen Einwohner Spaniens seien davon betroffen, schrieb die Zeitung «El País». Auf Mallorca mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 270 ist das bisher nicht vorgesehen. Auf den Kanaren (176) lehnte ein Gericht eine Ausgehsperre ab.

Die Sieben-Tage-Inzidenz für Spanien stieg bis Freitag auf 300. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt sie derzeit 9. Allerdings ist die Lage in den Krankenhäusern nicht so angespannt wie bei früheren Wellen. Knapp zehn Prozent aller Betten auf Intensivstationen sind mit Corona-Patienten belegt. Binnen sieben Tagen wurden 56 weitere Todesfälle wegen Corona registriert. Das liegt vor allem an der Impfkampagne. Gut 61 Prozent aller Spanier haben mindestens eine Corona-Impfung erhalten, knapp 50 Prozent sind vollständig geimpft.

(dpa)

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