Letztes Update:
20210716160239

Zwei Drittel gegen Urlaub in Corona-Risikogebieten

15:31
16.07.2021
Zwei Drittel der Deutschen halten es nicht für vertretbar, in einer von der Bundesregierung als Corona-Risikogebiet eingestuften Region wie beispielsweise Spanien Urlaub zu machen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur lehnten 67 Prozent touristische Reisen in solche Gebiete ab. Nur 25 Prozent sagten, dass sie Urlaub in Risikogebieten für vertretbar halten. 8 Prozent machten keine Angaben.

Die Bundesregierung führt derzeit 122 Länder ganz oder teilweise in einer drei Corona-Risikokategorien. Unter den einfachen Risikogebieten sind Urlaubsregionen wie Spanien und die Türkei. Portugal und Zypern sind sogar als Hochinzidenzgebiete mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft. Rückkehrer aus diesen beiden Ländern, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen für 5 bis 10 Tage in Quarantäne.

Wer aus den elf Ländern mit einer starken Verbreitung besonders gefährlicher Virusvariantengebieten außerhalb Europas zurückkehrt, muss sogar für 14 Tage in Quarantäne. Das gilt auch für Geimpfte und Genesene.

Laut YouGov-Umfrage unterstützt eine große Mehrheit von 73 Prozent die Quarantänepflichten. 39 sind dafür, dass sie so beibehalten werden, wie sie sind. Weitere 34 Prozent sind sogar für eine Verschärfung. Nur 22 Prozent sind für einen Lockerung oder Abschaffung der Quarantänepflicht.

Die Bundesregierung hat die Reiseeinschränkungen für Urlauber schon gelockert und plant bereits weitere Erleichterungen. Die Kategorie der Risikogebiete, in die derzeit 82 Länder eingestuft sind, sollen möglicherweise zum 1. August mit einer neuen Einreiseverordnung entfallen.

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnte Ungeimpfte vor Urlaubsreisen. «Reisen sind in diesen Zeiten ein Risiko, definitiv gilt das für Ungeimpfte», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Er verstehe, wenn die Menschen Lust auf Urlaub hätten. «Wir werden im Herbst deutlich mehr Fälle haben. Das wäre auch so gekommen, wird durch das Reisen aber etwas beschleunigt.» Lauterbach rechnet im Herbt mit einer Zwei-Klassen-Situation: «Hier die Geimpften, die sind relativ sicher. Dort die Ungeimpften, die werden ein großes Risiko eingehen.»

(dpa)

Niederlande: R-Wert so hoch wie nie zuvor

14:56
16.07.2021
In den Niederlanden breitet sich das Coronavirus durch die Deltavariante immer rasanter aus. Die Reproduktionszahl liegt inzwischen bei 2,91, das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, wie das zuständige Amt für Gesundheit und Umwelt RIVM am Freitag in Den Haag mitteilte. Die Zahl bedeutet, dass rechnerisch 100 Infizierte 291 weitere Personen anstecken und sich die Verbreitung des Virus zunehmend beschleunigt. Nach den jüngsten Daten des RIVM sind inzwischen 66,9 Prozent aller Infektionen auf die Deltavariante zurückzuführen. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in 24 Stunden kletterte auf 11 363.

Angesichts einer Verschlechterung der Corona-Lage hat die niederländische Regierung bereits einen Teil der umfangreichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen zurückgenommen. Weiterhin läuft das öffentliche Leben aber größtenteils unbeeinträchtigt weiter.

Gesundheitsminister Hugo de Jonge rief die Bevölkerung am Freitag auf, sich bei der Rückkehr aus dem Urlaub testen zu lassen. Nur so lasse sich ein Verbreiten des Virus in Familien, Schulen und auf der Arbeit verhindern. Reisende auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol erhalten im Moment bei der Ankunft einen kostenlosen Selbsttest, der Minister stand bei der Verteilaktion am Freitag selber mit am Gate.

Stefanie Kübler

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden