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Kreml sieht Ursache für Corona-Sterblichkeit in geringer Impfquote

12:01
16.07.2021
Der Kreml sieht eine Ursache für die hohe Corona-Sterblichkeit in Russland in der vergleichsweise geringen Impfquote. «Wir sind bei der Impfung der Bevölkerung wirklich nicht so weit vorangekommen, wie wir es gern wären», sagte Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Deshalb habe Russland nun «mit den offensichtlichen negativen Folgen» zu kämpfen. «Die Sterblichkeit ist gestiegen, das Virus wird aggressiver und ansteckender.»

Am Freitag meldeten die Behörden landesweit 799 Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages - so viele wie nie zuvor im Verlauf der Pandemie. Zudem wies die offizielle Statistik 25 704 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden aus. Den Angaben zufolge sind bislang rund 30 Millionen Menschen in dem Land mit rund 146 Millionen Einwohnern mit mindestens einer Komponente geimpft.

Russische Forscher haben im Kampf gegen die Pandemie mehrere Impfstoffe entwickelt. Das bekannteste Vakzin ist Sputnik V, das bereits seit Mitte August 2020 auf dem russischen Markt verfügbar ist. Dennoch zögern viele Menschen mit einer Immunisierung.

Westliche Präparate sind im flächenmäßig größten Land nicht zugelassen. Russland sei aber bereit, ausländische Impfzertifikate anzuerkennen, sagte Kremlsprecher Peskow der Agentur Interfax zufolge. Eine Anerkennung müsse aber auf Gegenseitigkeit beruhen. Gespräche dazu sollten nun mit der EU geführt werden.

Russischen Angaben zufolge grassiert vor allem die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus. Sie sei mittlerweile für rund 70 Prozent der Infektionen verantwortlich.

(dpa)

Niederlande und Griechenland werden Corona-Risikogebiete

12:00
16.07.2021
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag die Niederlande, Griechenland und Teile Dänemarks als Risikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in diese Länder und Regionen abrät. Für die Niederlande und die dänische Hauptstadtregion um Kopenhagen ergeben sich daraus auch praktische Folgen: Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss wieder einen Corona-Test machen.

Mit Griechenland und der Niederlande werden zwei weitere beliebte Urlaubsländer der Deutschen auf die Risikoliste gesetzt. Portugal und Zypern sind wegen besonders hoher Infektionszahlen sogar als Hochinzidenzgebiet eingestuft worden, was eine Quarantänepflicht von 5 bis 10 Tagen für Einreisende bedeutet, die nicht geimpft oder genesen sind. Dieses Schicksal bleibt Spanien noch erspart, obwohl die 7-Tage-Inzidenz dort inzwischen auf 282 gestiegen ist. Für Hochinzidenzgebiete gilt eigentlich ein Grenzwert von 200, es spielen allerdings auch andere Faktoren noch eine Rolle.

Die Niederlande sind das erste der neun Nachbarländer Deutschlands, das wieder ganz als Risikogebiet eingestuft wird. Ausgenommen sind zum Königreich gehörende Überseegebiete. Die Deltavariante hat in den Niederlanden für eine explosionsartige Zunahme der Infektionen gesorgt. Nach der Rücknahme fast aller Beschränkungen stieg die Zahl der Neuinfektionen um 500 Prozent.

Auch im beliebten Urlaubsland Griechenland steigen die Infektionszahlen seit mehreren Wochen stark an - seit die Regierung die Maßnahmen für das Nachtleben gelockert hat und viele junge, noch ungeimpfte Leute feiern gehen. Betroffen sind deshalb vor allem Menschen unter 30, die Zahl der Patienten auf Intensivstationen bleibt hingegen niedrig. Beatmet werden derzeit laut griechischer Gesundheitsbehörde 132 Patienten in dem Land mit seinen 11 Millionen Einwohnern.

In Dänemark werden zwei Regionen als Risikogebiete eingestuft: Hovedstad mit der Hauptstadt Kopenhagen und die Färöer Inseln.

Die neuen Einstufungen haben möglicherweise aber nur eine kurze Haltbarkeit. Die Bundesregierung arbeitet an einer neuen Einreiseverordnung ab dem 1. August, mit der die Risikogebiete ganz wegfallen werden. Derzeit sind 82 Länder in diese Kategorie eingestuft. Hinzu kommen 29 Hochinzidenz- und 11 Virusvariantengebiete.

Weitere Änderungen auf der Risikoliste ab Sonntag:

- Außerhalb Europas werden Thailand und Myanmar als Risikogebiete eingestuft. Kuba, Indonesien und Libyen werden zu Hochinzidenzgebieten.

- Sri Lanka und die Malediven werden dagegen vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft.

- Ganz von der Risikoliste gestrichen werden Schweden, Norwegen und die Komoren vor der afrikanischen Küste.

(dpa)

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