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Johnson-Berater erwartet «beängstigendes» Niveau von Corona-Patienten

07:51
16.07.2021
Wenige Tage vor dem Ende fast aller Corona-Regeln in England werden die Warnungen vor den Folgen lauter. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen könne innerhalb weniger Wochen ein «ziemlich beängstigendes» Niveau erreichen, sagte der medizinische Berater der britischen Regierung, Chris Whitty. «Wir sollten nicht unterschätzen, dass wir überraschend schnell wieder in Schwierigkeiten geraten könnten.» Auch wegen des Impfprogramms stehe Großbritannien zwar gut da. Aber: «Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten raus», sagte Whitty bei einem Webinar des Londoner Science Museum am Donnerstagabend.

Zuvor hatte Premierminister Boris Johnson davor gewarnt, jede Vorsicht über Bord zu werfen, wenn am kommenden Montag (19. Juli) Abstandsregeln und Maskenpflicht enden, Nachtclubs öffnen und bei Veranstaltungen keine Obergrenze für Teilnehmer mehr gilt. Whitty zeigte sich überzeugt, dass die meisten Menschen sich weiterhin rücksichtsvoll verhalten würden. Johnson hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass «das Schlimmste» hinter dem Land liege, «wenn wir vorsichtig sind und diese Krankheit und ihre andauernde Bedrohung weiterhin respektieren».

Landesweit sind Neuinfektionen, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt deutlich gestiegen. Am Donnerstag meldeten die Behörden 63 Corona-Tote, den höchsten Tageswert seit Ende März. Ein wissenschaftliches Beratergremium geht von mindestens 1000 Corona-Patienten aus, die täglich in Kliniken kommen, wenn die Lockerungen in England in Kraft treten.

(dpa)

Umfrage in Japan: Mehrheit bemängelt Corona-Schutz bei Olympia

07:51
16.07.2021
Eine große Mehrheit der Japaner hält die Corona-
Maßnahmen für die Teilnehmer der Olympischen Spiele für unzureichend. In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press unter 2000 Männern und Frauen über 18 Jahre erklärten 66,7 Prozent, die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung des Coronavirus seien «nicht ausreichend». Lediglich 12,7 Prozent halten sie für ausreichend. Die Organisatoren der Spiele und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben immer wieder betont, die Spiele seien auch für die Bürger «sicher».

Rund 85 Prozent der Bewohner des Olympischen Dorfes werden nach Angaben des IOC geimpft in Japan ankommen. Auch die meisten Begleiter und Medienvertreter sind schon geimpft. Einen Unterschied soll das jedoch beim Aufenthalt in Japan nicht machen, wo ein Großteil der Bevölkerung noch nicht geimpft ist. Für die ersten 14 Tage ist für jeden Olympia-Beteiligten die Bewegungsfreiheit in Wettkampfstätten, Unterkünften und in offiziellen Orten mit Olympia-Bezug beschränkt.

Im Athletendorf müssen die Olympioniken zwei Meter Abstand halten, auch beim Essen in der Mensa, wo sie so kurz wie möglich bleiben sollen. Umarmen und Händeschütteln sollen unterbleiben, das Masken tragen ist außerhalb ihrer Zimmer ebenso Pflicht wie tägliche Schnelltests. Kontakte zur einheimischen Bevölkerung sind genauso untersagt wie touristische Ausflüge.

Die japanische Tageszeitung «Asahi Shimbun» berichtete allerdings von «Chaos» auf Flughäfen unter den Mitarbeitern, die versuchten, olympische Delegationen zu führen. Auch in Hotels gebe es Probleme bei der Durchsetzung der Verhaltensregeln für Olympia-Teilnehmer.

Tokio befindet sich auch für die gesamte Dauer der Spiele erneut in einem Notstand, da die Corona-Infektionen wieder deutlich steigen. Am Donnerstag meldete die Hauptstadt des Landes 1308 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, der höchste Stand seit einem halben Jahr.

(dpa)

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