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RKI: Delta-Variante in drei Viertel der untersuchten Corona-Proben

17:30
14.07.2021
Die anteilsmäßige Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat sich in Deutschland weiter rasch fortgesetzt. Sie erreiche mittlerweile einen Anteil von 74 Prozent an den untersuchten Proben, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend mit Blick auf die Woche bis zum 4. Juli.

In den Wochen zuvor hatte sich der Delta-Anteil erst von 18 auf 39 und dann auf 60 Prozent erhöht. Infektionen mit der zuvor vorherrschenden Alpha-Variante hingegen nahmen sehr schnell ab, auf nun noch rund 22 Prozent. Weitere als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus spielen unverändert eine untergeordnete Rolle in Deutschland. Es werden allerdings nicht alle positiven Proben auf Varianten untersucht.

Die in Indien entdeckte Delta-Variante (B.1.617.2) gilt als deutlich ansteckender als bisherige Formen des Virus. In mehreren anderen Ländern hat sie die Infektionszahlen massiv steigen lassen. Laborexperimente deuten laut RKI jedoch darauf hin, dass vollständig Geimpfte auch bei Delta einen hohen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen haben.

(dpa)

Maskenaffäre: Bundestags-Prüfverfahren gegen Löbel eingestellt

17:13
14.07.2021
Nikolas Löbel hat laut Bundestagsverwaltung in der Maskenaffäre nicht gegen das Abgeordnetengesetz verstoßen und darf seine Provisionen behalten. Der Ex-Bundestagsabgeordnete und frühere CDU-Politiker aus Mannheim hat ein Prüfverfahren der Bundestagsverwaltung anstandslos durchlaufen. Zunächst berichtete der «Mannheimer Morgen» darüber. Die Verwaltung bestätigte den Abschluss des Verfahrens am Mittwoch und verwies auf den Paragrafen 44a im Abgeordnetengesetz, der Zuwendungen an die Parlamentarier regelt.

Dieser Gesetzespassus erachtet insbesondere die Annahme von Geld oder geldwerten Zuwendungen als unzulässig, die nur deshalb gewährt würden, um den Abgeordneten zum Vertreten der Interessen der Geldgeber im Bundestag zu bewegen. Unzulässig ist ferner die Annahme von Geld oder von geldwerten Zuwendungen an Mitglieder des Parlaments, die ohne angemessene Gegenleistung vergeben werden. Solche Verstöße würden Löbel nicht zur Last gelegt, erklärte die Bundestagsverwaltung.

In der Masken-Affäre ging es um Provisionen von rund 250 000 Euro für Löbels Firma. Sie soll die Gelder kassiert haben, weil sie Kaufverträge über Corona-Schutzmasken zwischen einem baden-württembergischen Lieferanten und zwei Privatunternehmen in Heidelberg und Mannheim vermittelte. Politiker und Bürger hatten Löbel aufgefordert, das Geld zurückzugeben oder zu spenden.

(dpa/lsw)

Nach Corona-Pause: Frankreichs Nationalfeiertag wieder mit Parade

16:34
14.07.2021
Nachdem die Militärparade zu Frankreichs Nationalfeiertag im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise ausfallen musste, sind in diesem Jahr wieder Panzer gerollt und Militärs über die Pariser Champs-Élysées marschiert. Zum Auftakt fuhr Staatschef Emmanuel Macron am Mittwoch in einem offenen Militärwagen über die Prachtstraße. Eröffnet wurde die Parade von der Kunstflugstaffel Patrouille de France, die die Farben der französischen Flagge in den Pariser Himmel zeichnete.

Rund 5000 Militärs und Angehörige des Sicherheitsapparats nahmen an der Parade teil. Besonders geehrt wurde in diesem Jahr die internationale Truppe «Takuba», die in der Sahelregion gegen islamistischen Terrorismus im Einsatz ist. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Chor aus mehr als 100 Jugendlichen, die auf Militärschulen gehen oder etwa bei der Feuerwehr aktiv sind.

Mit den Feierlichkeiten wollte Macron den Blick nach vorne richten, die Anstrengungen in der Corona-Krise würdigen und die Freude über mehr Normalität in den Vordergrund rücken. Auch wenn die Parade in diesem Jahr wieder im traditionellen Format stattfand, galten Einschränkungen: Schaulustige mussten Maske tragen und einen Test-, Impf- oder Genesungsnachweis haben. Zudem gab es Platzbeschränkungen. Erst am Montag hatte Macron schärfere Corona-Regeln angekündigt. Der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge gab es am Nationalfeiertag deshalb Proteste in mehreren französischen Städten.

An seinem Nationalfeiertag am 14. Juli erinnert Frankreich an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789, der als symbolischer Beginn der Französischen Revolution angesehen wird.

Mit Spannung war unter jungen Menschen auch der Auftritt der beiden bekannten französischen Youtuber McFly und Carlito erwartet worden. Als Folge eines Ratewettstreits mit Macron flogen die beiden gemeinsam mit der Patrouille de France über die Champs-Élysées. McFly sprach auf Instagram von einer «echten Strafe», Carlito schrieb auf Twitter von «unglaublichen Erlebnissen».

Für Aufsehen sorgte auch der Hochzeitsantrag eines Militärs kurz vor Beginn der Militärparade. Die Armee postete auf Twitter ein Video davon, wie der junge Mann um die Hand seiner Freundin anhielt. Bereits nach wenigen Stunden war es über 700 000 Mal aufgerufen worden. Etliche Menschen gratulierten dem Paar in den Kommentaren. Auch Macron sandte via Twitter seine Glückwünsche.

Überschattet wurden die Feierlichkeiten im Land von einem traurigen Jahrestag. Vor fünf Jahren war ein 31-jähriger Tunesier auf der Strandpromenade von Nizza mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast - bei dem islamistischen Terroranschlag wurden 86 Menschen getötet. Die Polizei erschoss den Angreifer. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat damals für sich. Am Nachmittag gedachte die südfranzösische Küstenstadt mit Premierminister Jean Castex der Opfer. Castex sagte, man werde ihre Namen, ihre Gesichter und ihre Geschichten nie vergessen.

(dpa)

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