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20210712162940

Britischer Minister bestätigt Ende der Corona-Maßnahmen in England

15:58
12.07.2021
In England werden am 19. Juli wie geplant fast alle verpflichtenden Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das bestätigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Montag im Parlament in London. Die Voraussetzungen dazu seien erfüllt, sagte Javid. Das sei den Bemühungen der Briten und dem Impfprogramm zu verdanken.

Zwar sei zu erwarten, dass die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen werde, doch glaube die Regierung nicht, «dass die Infektionszahlen einen unaushaltbaren Druck auf den Gesundheitsdienst NHS» ausüben werden, so Javid.

Von kommender Woche an fallen damit voraussichtlich Abstandsregeln, Maskenpflicht und die verpflichtende Registrierung etwa beim Restaurantbesuch weg. Auch Nachtclubs und Diskotheken dürfen dann wieder Besucher empfangen. Zahlenmäßige Beschränkungen für Feiern der Veranstaltungen soll es nicht mehr geben.

Und das obwohl die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen wieder dramatisch steigt. Die Regierung argumentiert jedoch, die Verbindung zwischen Infektionen und Krankenhauseinweisungen und Todesfällen sei dank des erfolgreichen Impfprogramms ausreichend geschwächt. Premierminister Boris Johnson wollte Details der Pläne am Montag bei einer Pressekonferenz vorstellen.

(dpa)

WHO: Massenfeiern bei EM-Finale senden falsches Pandemie-Signal

15:57
12.07.2021
Die Bilder von Fan-Massen rund um das Finale der Fußball-EM behindern aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Kampf gegen die Pandemie. Während in Europa schon relativ viele Menschen gegen Covid-19 geimpft seien, seien Hunderte Millionen in anderen Regionen noch nicht geschützt, sagte WHO-Notfallkoordinator Mike Ryan am Montag in Genf. Die Menschen dort würden den EM-Trubel sehen und denken, «Wow, die in Europa haben viel Spaß», sagte er bei einer Pressekonferenz. Dies mache es schwieriger, Menschen in ärmeren Regionen ohne Impfstoff-Zugang dazu zu bewegen, sich weiterhin an Corona-Maßnahmen zu halten.

«Die Realität ist, dass der Großteil der Welt noch nicht zur Normalität zurückkehren kann. Es ist wirklich wichtig, dass wir Solidarität zeigen», sagte er. Die führende Corona-Expertin der WHO, Maria Van Kerkhove, wies zudem auf die ansteckendere Delta-Variante hin, die sich auch bei Massenveranstaltungen ausbreiten kann.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte die Hersteller Moderna und Pfizer auf, noch keine Auffrischungs-Impfungen an reiche Länder liefern. Dosen sollten zuerst an ärmere Länder gehen, die noch nicht einmal ihr Gesundheitspersonal und Risikogruppen impfen konnten. «Die Welt sollte gemeinsam kämpfen, um das Inferno der Covid-19-Pandemie überall zu löschen.»

Laut Tedros sind in der Vorwoche die weltweiten Sterbefälle zum ersten Mal nach zehn Wochen mit fallenden Zahlen wieder angestiegen. Die Infektionszahlen stiegen in fast allen Regionen. «Die Delta-Variante breitet sich in rasendem Tempo auf der Welt aus», sagte er. Bald werde dies die dominante Variante sein.

(dpa)

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