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20210711065208

Schäuble mahnt wegen Corona zu Vorsicht: «Übertreibt es nicht»

06:50
11.07.2021
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat an die Menschen in Deutschland appelliert, sich in der Corona-Pandemie weiterhin achtsam zu verhalten. «Ich sehe mit großer Sorge, was im Fußballstadion von Wembley oder in manchen Urlaubsorten los ist», sagte Schäuble der «Bild am Sonntag». Wer sich unvernünftig verhalte und keine Vorsichtsmaßnahmen einhalte, setze alle der Gefahr einer vierten Welle aus. «Deshalb: Liebe Leute, freut euch, dass wir wieder essen gehen, Leute treffen können, aber übertreibt es nicht», mahnte der Parlamentspräsident.

Schäuble warnte zugleich vor neuen Schulschließungen und sprach sich für die Impfung von Jugendlichen aus. «Man sollte Jüngere impfen, wenn sie es wollen. Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument», betonte Schäuble. Er betonte: «Und bevor wir riskieren, wieder Schulen schließen zu müssen, bin ich dafür, in geschlossenen Räumen weiter Masken zu tragen. Für mich wäre es entsetzlich, wenn wir wieder zu einem Lockdown kämen, der die Jüngsten trifft.» Kitas, Schulen und Unis zu schließen sei alles andere als harmlos. «Die Einschränkungen für die Kinder und Jugendlichen sind massiv», machte der Bundestagspräsident deutlich.

(dpa)

Corona: Esken und Göring-Eckardt fordern Fokus auf Jüngere

06:49
11.07.2021
SPD-Chefin Saskia Esken hat angesichts steigender Corona-Inzidenzwerte einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen auch durch Einschränkungen seitens geimpfter Erwachsenen gefordert. «Die Gesundheit ebenso wie die Bildungs- und Entwicklungschancen der jungen Generation müssen jetzt im Vordergrund stehen», sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). «Die junge Generation hat jetzt mehr als ein Jahr aus Rücksicht auf die ältere Generation auf vieles verzichtet, jetzt darf sie dieselbe Rücksichtnahme von den überwiegend geimpften älteren Erwachsenen erwarten.»

Konkret forderte die SPD-Chefin etwa, sich weiter an die Hygieneregeln zu halten, um Kinder und Jugendliche zu schützen, die derzeit noch nicht geimpft werden könnten. «Großveranstaltungen mit Tausenden Besuchern wie der Fußball, wo erschreckend wenig Bereitschaft zur Hygienedisziplin gezeigt wird, sollten wir nicht akzeptieren.» Tests für Reiserückkehrer und für nicht Geimpfte in Betrieben müssten weiterhin aufrechterhalten werden.

«Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren in dem Irrglauben, Kinder und Jugendliche seien nicht gefährdet», sagte Esken. «Durch den fehlenden Impfschutz sind die Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen weiterhin doppelt so hoch wie in der Altersgruppe über 50 Jahren.» Langzeitfolgen von Covid-19 könnten jungen Menschen eine Zukunft für lange Zeit verbauen.

Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht beim Nachwuchs Handlungsbedarf. «Wir laufen mit Ansage in einen zweiten Corona-Herbst, und wieder unternimmt die Bundesregierung viel zu wenig, um Kitas und Schulen zu sichern. Kinder, Jugendliche und ihre Familien drohen erneut, vergessen zu werden», sagte sie den Funke-Zeitungen. Sie fordert «jetzt einen Kita- und Schulgipfel, damit sich dieses Planungsversagen nicht wiederholt».

(dpa)

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