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EU-Behörde: Auch in Deutschland Corona-Fälle in Verbindung mit EM

07:38
10.07.2021
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM erstmals auch Corona-Fälle in Deutschland gezählt. Insgesamt lassen sich 18 Infektionen in Deutschland mit der EM in Verbindung bringen, wie die EU-Agentur in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Vier Partien des pan-europäischen Turniers hatten in München stattgefunden. Insgesamt wurde in der vierten Turnierwoche der Europameisterschaft im Vergleich zur Vorwoche ein leichter Anstieg auf 2535 Infektionsfälle verzeichnet.

In Ländern, in denen es Massenansammlungen wie bei der EM und keine ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen gebe, werde erwartet, dass das Risiko von europaweiter Übertragung von Covid-19 und Varianten des Coronavirus steige, heißt es in dem Bericht.

Schottland ist nach Angaben der Agentur mit 1991 Fällen, die in Verbindung zur EM stehen, weiter am weitaus stärksten betroffen. Diese Zahl hat sich im Vergleich zur vorigen Woche nicht erhöht. Die schottische Mannschaft hatte ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. Einen Anstieg auf 481 Infektionen gab es in Finnland.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte zuletzt Kritik von Corona-Experten an der EM zurückgewiesen. «Die Teams verhalten sich hochprofessionell», sagte der 53-Jährige der BBC. «Auch in den Stadien sind wir sehr strikt, und wenn ich höre, dass Politiker sagen, Menschen hätten sich bei den Spielen infiziert, ohne jeden Beweis, dann enttäuscht mich das ein bisschen.» Der Slowene bezog sich direkt auf die Zahlen aus Schottland.

«Einige sagen, 2000 schottische Fans seien infiziert, aber die schottischen Fans, die ins Stadion gegangen sind, waren getestet», sagte Ceferin. Es seien auch 20 000 Menschen ohne Ticket nach London gekommen. «Du wirst im Park nicht getestet», sagte Ceferin. «Den Fußball zu beschuldigen, das Virus zu verbreiten, ist aus meiner Sicht unverantwortlich.»

Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag.

(dpa)

Tschentscher: Spätestens Ende des Jahres ist die Pandemie überwunden

07:02
10.07.2021
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) geht davon aus, dass die Corona-Pandemie Ende des Jahres überstanden ist. «Ich denke, wir werden die Pandemie dieses Jahr hinter uns lassen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die zugelassenen Impfstoffe schützten nach ersten Erkenntnissen auch vor den neuen Virus-Varianten. «Nun kommt es darauf an, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger impfen lassen und wir als Gesellschaft damit insgesamt geschützt sind.» Möglicherweise müsse die Covid-19-Impfung nach einer gewissen Zeit aufgefrischt werden. «Dies wäre als Routine in unserem Gesundheitssystem auch machbar.»

Anders als 2020 gebe es jetzt wirksame Impfstoffe. «Zweitens haben wir eine umfassende Teststrategie, die im vergangenen Sommer und Herbst ebenfalls noch nicht möglich war. Damit sind wir in der Lage, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen.» Und drittens gebe es nach anderthalb Jahren Pandemie viele Erkenntnisse und Erfahrungen über kritische Bereiche. «Deswegen hoffe ich, dass das Infektionsgeschehen auch im Herbst niedrig bleibt und keine erneuten Lockdown-Maßnahmen erforderlich werden», sagte Tschentscher.

Das Impfzentrum in den Messehallen werde voraussichtlich Ende August schließen. Bis dahin werde entschieden, welche Angebote weiter nötig seien. Schon jetzt böten viele Praxen, Krankenhäuser und betriebsmedizinische Einrichtungen, Corona-Impfungen an. «Wir werden sicherstellen, dass alle, die in Hamburg eine Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung brauchen, sie auch erhalten können», sagte Tschentscher.

Für die Organisation der Impfstofflieferungen sei das Bundesgesundheitsministerium zuständig. «Wir wissen jetzt noch nicht sicher, was zum Beispiel Anfang August geliefert wird.» Die Bundesregierung habe sich bei den Herstellern bestimmte Kontingente für die einzelnen Quartale gesichert. «Wenn die angekündigten Lieferungen tatsächlich eintreffen, können wir bis zum Ende des Sommers allen ein Impfangebot machen.»

(dpa)

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