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Impfkommission rechnet mit guter Akzeptanz für Kreuzimpfung

17:22
08.07.2021
Rund eine Woche nach der Ankündigung hat die Ständige Impfkommission (Stiko) nun ihre ausführliche Covid-19-Impfempfehlung mit Änderungen in Hinblick auf Kreuzimpfungen veröffentlicht. Die Stiko erwarte, dass die Entscheidung, ein solches Schema jetzt auch für Menschen über 60 Jahren zu empfehlen, «gut akzeptiert wird», heißt es in dem am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Papier.

Vergangene Woche hatte das Gremium überraschend mitgeteilt, dass mit Astrazeneca Erstgeimpfte nach seiner Einschätzung als zweite Dosis bereits nach mindestens vier Wochen einen mRNA-Impfstoff erhalten sollten. Hintergrund ist die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante, gegen die vollständige Impfungen als besonders wichtig gelten. Von Hausärzten hatte es wegen «enormen Mehraufwands» Kritik an dem Vorgehen gegeben, Patienten seien verunsichert.

In der 8. Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung schreibt die Stiko, dass die Immunantwort laut Studien nach der Kreuzimpfung deutlich stärker ausfällt als nach zwei Dosen Astrazeneca. Es sei eine höhere und länger anhaltende Wirksamkeit zu erwarten. Hinzu kommt der Zeitfaktor: Mit der Kreuzimpfung könne für Menschen über 60 Jahren deutlich schneller ein optimaler Schutz erreicht werden. Zwei Dosen Astrazeneca sollten ursprünglich im Abstand von bis zu 12 Wochen verabreicht werden. Das kürzere Intervall kann mit etwas stärkeren Impfreaktionen nach der zweiten Dosis einhergehen, so die Stiko mit Blick auf Studien.

Fachleute sprechen von einem heterologen Impfschema. Dieses hatte die Stiko zuvor nur jüngeren Menschen angeraten, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen hatten, bevor dieser Impfstoff nur noch für Impfwillige ab 60 Jahren empfohlen wurde.

Besondere Relevanz sieht die Stiko in ihrer Empfehlung für Menschen, die gerade erst mit Astrazeneca geimpft wurden oder deren erste Impfung damit noch bevorsteht. Wer in Kürze seinen zweiten Termin für eine Astrazeneca-Impfung hat, könne diesen «durchaus akzeptieren», hieß es. Eine zweimalige Astrazeneca-Impfung in einem Abstand von neun bis zwölf Wochen schütze «ebenfalls sehr gut vor schweren Infektionen mit der Delta-Variante».

Von einer umgekehrten Reihenfolge bei der Kreuzimpfung - also zuerst mRNA-, dann Vektorimpfstoff, sei «unbedingt abzusehen», erklärt die Stiko und verweist auf eine geringere Eigenschaft, eine Immunantwort auszulösen.

Die Stiko wies nun als Empfehlung folgende Abstände zwischen den zwei erforderlichen Impfstoffdosen aus: drei bis sechs Wochen bei Biontech/Pfizer, vier bis sechs Wochen bei Moderna, neun bis zwölf Wochen bei Astrazeneca (falls noch jemand zweifach damit geimpft werden sollte) und «ab vier Wochen» bei der Kombination aus Astrazeneca und mRNA-Impfstoff.

(dpa)

Impfzentren im Saarland schließen Ende September

17:21
08.07.2021
Die drei saarländischen Impfzentren stellen zum 30. September ihre Arbeit ein. Dies habe der Ministerrat beschlossen, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Saarbrücken mit. Hintergrund sei, dass bis Anfang August jede Saarländerin und jeder Saarländer ein Impfangebot in einem der Zentren in Saarlouis, Neunkirchen oder Saarbrücken erhalten werde. Nach dem 30. September würden weiterhin niedergelassene Ärzte impfen.

Zwei der Zentren würden in einem Stand-by-Betrieb bleiben, so dass sie kurzfristig wieder hochgefahren werden könnten, erklärte Ministerin Monika Bachmann (CDU). Auch sechs mobile Impfteams sollen einsatzbereit bleiben. In den nächsten Wochen und Monaten setze man verstärkt auf mobiles Impfen in den Gemeinden, erklärte Bachmann - und rief die Bürger zur Impfung auf.

(dpa)

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