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Bluttat in Würzburg: Was wir wissen und was nicht

20:37
25.06.2021
Was ist am Freitag in der Würzburger Innenstadt geschehen? Was sind die Hintergründe der Tat? Noch sind viele Fragen offen. Was bisher bekannt ist. Von Benjamin Stahl, Mainpost Würzburg

Nach dem Messerangriff in der Innenstadt mit mehreren Toten und Verletzten ist die Lage zur Stunde noch unübersichtlich. Am Abend kursierten vor allem über soziale Medien zahlreiche Gerüchte. Die Polizei bat via Twitter, von Spekulationen abzusehen. Eine Übersicht, was wir bisher wissen (Stand Freitag, 22 Uhr):

Was ist passiert?

Gegen 17 Uhr griff ein Mann in der Innenstadt mehrere Passanten an. Tatort war der Bereich um den Barbarossaplatz. Die Polizei bestätigte am Abend drei Tote. In Ermittlerkreisen war von mindestens sechs Verletzten die Rede, Innenstaatssekretär Gerhard Eck sprach von zehn Schwerverletzten.

Wer sind die Opfer und wie geht es den Überlebenden?

Dazu gab es zunächst nur wenige Informationen. Innenminister Joachim Herrmann erklärte, der Täter habe sich seine Opfer wohl wahllos ausgesucht. Unter den Verletzten sei auch ein kleiner Junge gewesen. Wie es ihm geht war am Abend unklar. Mehrere Verletzte wurden am Abend laut Eck "intensivst" in mehreren Würzburger Kliniken behandelt.

Wer ist der Täter und hat er allein gehandelt?

Bei dem Mann handelt es sich laut einem Polizeisprecher um einen 24-Jährigen aus Somalia mit Wohnsitz in Würzburg. Laut Herrmann war er bereits in der Vergangenheit durch Gewaltbereitschaft aufgefallen und wurde kürzlich in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Hinweise auf einen zweiten Täter gab es nicht. Zeitweise machten Gerüchte die Runde, wonach ein weiterer Tatverdächtiger in die Schönbornstraße geflüchtet war.

Wie lief die Festnahme?

Auf Videos ist zu sehen, wie der Mann zunächst von mutigen Passanten in eine Seitenstraße zwischen Barbarossaplatz und Juliuspromenade gedrängt wurde. Ein Streifenwagen folgte. Ein weiteres Video zeigt, wie der 24-Jährige vor einem Geschäft am Rande des Barbarossaplatzes überwältigt und gefesselt wird. Wie die Polizei erklärte, wurde der Mann vorher mit einem Schuss niedergestreckt. Innenstaatssekretär Eck sprach von einem "glatten Durchschuss". In Lebensgefahr befand sich der Täter demnach nicht.

Was war das Tatmotiv?

Gesicherte Erkenntnisse dazu liegen noch nicht vor. Innenminister Herrmann erklärte jedoch, ein islamistischer Hintergrund könne zum jetzige Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. "Es gibt jedenfalls Indizien dafür, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handeln könnte", sagte er. Laut einer Zeugenaussage habe der Täter "Allahu Akbar" gerufen. Eck betonte, die Ermittlungen liefen auf Hochtouren.

Mainpost

20:19
25.06.2021
Die Würzburger Mainpost berichtet, dass laut Innenminister Joachim Herrmann zwei der Schwerverletzten noch nicht außer Lebensgefahr sind. 

Online-Redaktion

19:52
25.06.2021
Bei der Einordnung der Messerattacke schließt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum jetzige Zeitpunkt einen islamistischen Anschlag nicht aus. „Es gibt jedenfalls Indizien dafür, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handeln könnte“, sagte der CSU-Politiker am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Würzburg. Ein Zeuge gab Herrmann zufolge an, der Verdächtige habe bei der Tat „Allahu Akbar“ gerufen. 

DPA

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