Hierhin richten sich gleich alle Augen: Erstmals kommt die Berichterstattung über eine Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nicht aus dem Parlament, sondern aus den Messehallen im Osten der Landeshauptstadt. Die Magdeburger Messe wurde für den Wahlabend in ein riesiges Medienzentrum verwandelt. Über 200 Kilometer Kabel wurden beim Aufbau der TV-Studios und Arbeitsplätze für die rund 400 akkreditierten Journalistinnen und Journalisten verlegt. Wegen der zuletzt deutlich gesunkenen Corona-Zahlen können die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer in begrenztem Rahmen und unter strengen Hygiene-Regeln feiern.

Und welche Bedeutung hat die Wahl als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl im September?
In der Bundes-CDU setzen sie darauf, dass Reiner Haseloff seine Regierung verteidigt - und erst gar keine Wackel-Situation entsteht, bei der manche doch noch mit der AfD liebäugeln könnten. Parteichef Armin Laschet erwartet, dass Haseloff bei seiner klaren Abgrenzung zur AfD bleibt. Die Grünen erwarten aus Sachsen-Anhalt keinen bundespolitischen Rückenwind: Die Partei hat insbesondere in ländlichen Regionen Ostdeutschlands traditionell einen schweren Stand. Selbst wenn die Ökopartei laut Umfragen ihr Ergebnis von 5,2 Prozent bei den letzten Landtagswahlen 2016 verdoppeln könnte, läge sie immer noch abgeschlagen hinter CDU und AfD, möglicherweise nicht einmal auf Platz drei.