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20210608095650

Zwei Thüringer Landkreise mit einstelliger Inzidenz

06:58
08.06.2021
Die Pandemie-Lage hat sich in Thüringen vor allem im Eichsfeld und im Landkreis Nordhausen deutlich beruhigt: Beide Landkreise wiesen am Dienstag die niedrigste sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Thüringen auf (Eichsfeld: 9; Nordhausen: 8,4). Auch im gesamten Freistaat ging die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage weiter zurück auf 27,3. Das teilte die Staatskanzlei am Dienstag unter Berufung auf Daten des Robert Koch-Instituts mit. Bundesweit lag der Wert demnach bei rund 23.

Die Landkreise Hildburghausen (68) und Sonneberg (64,1) zählten auch am Dienstag noch zu den fünf Regionen, die deutschlandweit am stärksten betroffen waren. Am höchsten war die Inzidenz aber im bayrischen Landkreis Kronach mit 83,9. Hildburghausen war zuletzt immer wieder negativer Spitzenreiter bei der Inzidenz in der gesamten Bundesrepublik gewesen.

Von Montag auf Dienstag meldeten die Thüringer Gesundheitsämter demnach 51 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie sind in Thüringen 4260 Menschen gestorben, bei denen das Sars-CoV-2-Virus nachgewiesen wurde.

FDP fordert Sonderermittler im Streit um Corona-Schutzmasken

06:02
08.06.2021
In der Debatte um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken fordert die FDP den Einsatz eines Sonderermittlers. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag): «Die Faktenlage deutet auf eine lange Fehlerkette von Minister Spahn hin. Wir haben den Eindruck, bei den jetzt bekanntgewordenen Vorgängen um die Bestellung der Masken handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs.» Die Vorgänge müssten schnell und lückenlos aufgeklärt werden.

Für einen Untersuchungsausschuss im Bundestag sei es nun leider zu spät, sagte Theurer mit Blick auf die im September anstehende Bundestagswahl. Er forderte: «Die Bundesregierung oder der Bundestag müssen deshalb umgehend einen Sonderermittler einsetzen, der am besten vom Bundesrechnungshof kommen sollte.»

Hintergrund der Debatte, die vor allem auch zwischen Union und SPD ausgetragen wird und deshalb die schwarz-rote Koalition belastet, ist ein «Spiegel»-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des von Minister Jens Spahn (CDU) geführten Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden. Spahn hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Masken aus China seien nachweislich geprüft worden. Sie hätten zwar keine EU-Zertifizierung, seien aber beim Infektionsschutz sicher.

Die SPD-Spitze hatte am Montag Rücktrittsforderungen gegen Spahn aufrechtgehalten. Die Grünen-Fraktion im Bundestag wirft dem Gesundheitsministerium vor, bereits im Sommer minderwertige Masken verteilt zu haben. «Die zum Teil minderwertigen Masken sind im vergangenen Sommer an die Länder, an Kassenärztliche Vereinigungen, an Pflegeheime sowie an Einrichtungen der Wohnungslosen- und der Eingliederungshilfe gegangen», sagte die Gesundheitsexpertin der Grünen-Fraktion, Maria Klein-Schmeink, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bereits im August seien die Masken aus Pflegeheimen zurückgekommen mit dem Hinweis, dass das Material «minderwertig» sei, die Masken «komisch riechen» oder «die Halterungen leicht reißen».

Der Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Zu den Importmasken liegt uns eine Fülle von Hinweisen auf Fake Ware vor, die die Qualitätsanforderungen im medizinischen Bereich nicht ansatzweise erfüllt, aber trotzdem zum Einsatz kommt.»