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Für Corona-Impfungen in Thüringer Betrieben zunächst 18 000 Dosen

06:13
07.06.2021
Für die anstehenden Corona-Impfungen in Betrieben kann Thüringen zunächst voraussichtlich mit rund 18 000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer rechnen. Dies geht aus Lieferprognosen des Bundesgesundheitsministeriums auf dessen Internetseite hervor. Der Impfstoff soll am Montag ausgeliefert werden, wie der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbands, Stefan Fink, auf Anfrage sagte. Bundesweit startet am Montag die Impfkampagne gegen Covid-19 in den Betrieben. Unklar ist derzeit, wie viele Betriebe im Freistaat dann einsteigen. Das Thüringer Arbeitsministerium hat darüber bislang keinen Überblick.

Gleichzeitig endet am Montag auch die Priorisierung mit einer festen Impfreihenfolge. Auch Menschen, die nicht zu bestimmten Risikogruppen gehören, können sich dann um Termine in Impfzentren oder Arztpraxen bemühen.

Wegen der überwiegend kleinteilig geprägten Thüringer Unternehmensstruktur hatten Wirtschaftsvertreter für eine Kooperation der Betriebe bei der Kampagne geworben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt etwa verwies darauf, dass nicht jedes Unternehmen über einen festen Betriebsarzt verfügt. Zur Unterstützung kleiner Firmen bei der Aktion planen Gesundheitsministerium, Krankenkasse Barmer und die Deutsche Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin Mitte Juni drei zentrale Impftermine für die einzelnen Thüringer IHK-Bereiche in Erfurt, Gera und Suhl.

Viele Firmen kooperieren mit externen Anbietern arbeitsmedizinischer Leistungen oder niedergelassenen Ärzten. Teilweise konnten so schon in den vergangenen Wochen Beschäftigte gespritzt werden. So hat etwa der Technologiekonzern Jenoptik mit Unterstützung eines lokalen Medizinerteams seinen Beschäftigten am Standort Jena bereits Ende Mai die Impfung mit den Vakzinen von Astrazeneca und Johnson & Johnson angeboten, für die die Priorisierung bereits vor Wochen aufgehoben wurde. Ein weiterer Termin soll im Juni folgen. Knapp 200 der 1400 Jenoptik-Mitarbeiter in Jena hatten sich laut Unternehmen für die Impfung gemeldet. Unklar ist, wie viele Beschäftigte zuvor schon in Impfzentren gespritzt wurden oder dort Termine gebucht haben.

Hausärzte dämpfen Erwartung an das Ende der Impfpriorisierun

05:42
07.06.2021
Die deutschen Hausärzte haben die Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag gedämpft. «Denn letztlich ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert», sagte Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. «Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können.»

Um Enttäuschungen unter den Impfwilligen zu vermeiden, sollten sich die Ankündigungen der Politik künftig stärker an der tatsächlichen Umsetzbarkeit der Impfkampagne orientieren und weniger am beginnenden Bundestagswahlkampf, forderte Weigeldt. Für viele Kolleginnen und Kollegen werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein.

Impfwillige können sich ab diesem Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. In Deutschland können nun alle ab zwölf Jahren geimpft werden. Allerdings soll es den Sommer über dauern, bis für alle genug Impfstoff da ist.

Mehr als 45 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung. Vielerorts dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als jede und jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.