Letztes Update:
20210611111702

Weniger Umsatz - Handwerk spürt Materialmangel und Corona-Maßnahmen

11:16
11.06.2021
Wiesbaden - Materialmangel und Corona-Beschränkungen haben die Geschäfte der Handwerker in Deutschland zu Jahresbeginn belastet. Zum ersten Mal seit 2013 sanken die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk in einem ersten Quartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bezifferte den Rückgang der Erlöse in den ersten drei Monaten 2021 auf 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Zahl der Beschäftigten sank um 1,7 Prozent.

Alle sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks erwirtschafteten weniger Umsatz als im Vorjahresquartal, das erst am Ende von den Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen war. Besonders hart traf es die Handwerke für den privaten Bedarf, allen voran Friseurbetriebe, deren Erlöse infolge der Corona-Maßnahmen um 37,4 Prozent einbrachen. Dort sank die Zahl der Beschäftigten auch besonders stark (minus 9,2 Prozent).

Einen deutlichen Umsatzrückgang gab es ebenfalls im Bauhauptgewerbe (minus 15,9 Prozent). Die gewichtigsten Gewerbezweige – Maurer und Betonbauer sowie Straßenbauer - verzeichneten nach fünfjährigen Erlössteigerungen ein Minus von 17,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Als Ursachen gelten Rohstoffengpässe, teurere Rohstoffe und der vergleichsweise kalte Winter.

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, hatte jüngst vor gravierenden Folgen der Rohstoffknappheit gewarnt. «Unternehmen müssen bei vollen Auftragsbüchern Kurzarbeit anmelden, weil sie kein Material haben», sagte er. Die Preise für Holz und andere Baustoffe sind auf dem Weltmarkt unter anderem wegen der großen Nachfrage aus China und den USA stark gestiegen.

Das Lebensmittelgewerbe meldete einen Umsatzrückgang von 9,8 Prozent. Besonders die Konditoreien (minus 20,8 Prozent) erwirtschafteten deutlich weniger. Vergleichsweise moderat war der Rückgang im Kraftfahrzeuggewerbe (minus 5,6 Prozent). Zweirad-Werkstätten erzielten dabei dank des Fahrradbooms knapp 27 Prozent mehr Umsatz.

Ganz Österreich ab Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr

10:52
11.06.2021
Berlin - Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag ganz Österreich sowie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.

Auch die Urlaubsinseln Madeira in Portugal und Zypern sowie zwölf weitere Länder auf dem Balkan, in Osteuropa, Asien und Nordamerika werden von der Risikoliste gestrichen, darunter die USA und Kanada. In diesen beiden Ländern gilt aber nach wie vor eine Einreisesperre für Deutsche, die nicht dort leben. Außerdem sind folgende Staaten ab Sonntag keine Risikogebiete mehr: Armenien, Aserbaidschan, Bosnien, Kosovo, Libanon, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und die Ukraine. Hinzu kommen zwei Regionen in Norwegen.

Für alle diese Länder und Regionen entfällt auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Die Bundesregierung rät allerdings weiterhin grundsätzlich von touristischen Reisen ins Ausland ab. In einer Woche beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien, in Bayern erst Ende Juli.

Für die meisten österreichischen Bundesländer war die Einstufung als Risikogebiet bereits vor einer Woche aufgehoben worden. Ab Sonntag gilt das auch für die noch ausstehenden Länder Tirol und Vorarlberg. Wer aus Deutschland nach Österreich einreist, muss allerdings auch weiterhin einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorweisen können. Davon ausgenommen ist, wer eine Impfung nachweisen kann oder bereits an Corona erkrankt und genesen ist.

In Kroatien sind ab Sonntag nur noch zwei Regionen im Landesinneren auf der Risikoliste, alle Urlaubsgebiete an der Adria-Küste sind «risikofrei». In Griechenland werden die Peloponnes und die Inseln der nördlichen Ägäis - dazu zählen unter anderen Lesbos und Samos - von der Risikoliste gestrichen.