Fußballerinnerungen an die Begegnungen zwischen England und Deutschland unseres Redakteurs Rainer Knoll:
Ach, was könnte man (ich!) über diesen Klassiker nicht alles schreiben. Der Kopf ist voll mit Erinnerungen: Football’s coming home – angefangen mit dem wohl legendärsten Tor der Fußball-Geschichte, dem Wembley(Nicht-)Tor im WM-Finale ’66, nach Verlängerung 4:2 für England; vier Jahre später die Revanche in Mexiko, WM-Viertelfinale, Seelers Hinterkopf, 3:2 für Deutschland; die Elfmeterschießen ’90 (WM) und ’96 (EM), mit den Torhüter-Helden Illgner und Köpke auf deutscher, den bemitleidenswerten Fehlschützen Stuart Pearce, Chris Waddle und dem heutigen Trainer Gareth Southgate auf englischer Seite; dem glanzlosen 1:0-Erfolg der Engländer gegen die wohl schlechteste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten bei der EM 2000 in der Vorrunde – nach der trotzdem beide Teams die Koffer packen mussten; schließlich 2010 im Achtelfinale das 4:1 der Deutschen, nachdem das Schiedsrichter-Gespann offenbar kollektiv eine vorübergehende Netzhaut-Ablösung erlitten hatte – wie sonst ist es zu erklären, dass Frank Lampards Schuss, der von der Latte rund 30 Zentimeter hinter die Linie sprang, zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich nicht gegeben wurde? Damit ist Wembley ’66 getilgt, und inzwischen können die Engländer sogar Elfmeter schießen. Alles wieder auf Null. Und heute? Haben alle Angst! Die Deutschen, dass die Engländer über die Mittellinie kommen – weil wir ohne Abwehr spielen. Die Engländer, weil sie gegen Deutschland spielen – und Fußball ist ein einfaches Spiel, bei dem 22 Männer einem Ball nachjagen und am Ende immer die Deutschen gewinnen. Ja, ja, Gary Lineker, kennt jeder. Ach so, fast vergessen, mein Tipp: 1:0 für England. Warum? Reines Bauchgefühl!