Letztes Update:
20210630154214

Keine Entschädigung nach Dienstreise in Risikogebiet für Firma

15:11
30.06.2021
Wer seine Mitarbeiter nach einer Dienstreise in ein Corona-Risikogebiet in der folgenden Quarantäne den Lohn fortzahlt, kann sich das Geld nicht vom Land zurückholen. Das Karlsruher Verwaltungsgericht wies in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil die Klage eines Maschinenbauunternehmens ab. Damit sei erstmals eine Klage auf Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz entschieden worden, hieß es in der Mitteilung.

Die Firma hatte einen Servicemonteur zur Behebung eines Maschinenausfalls zu einem Kunden nach Österreich geschickt, das zu dem Zeitpunkt Corona-Risikogebiet war. Nach seiner Rückkehr musste der Mann in eine 14-tägige häusliche Quarantäne. In der Zeit zahlte das Unternehmen den Lohn weiter. Das Geld wollte die Firma vom Land zurückerstattet bekommen.

Laut Gericht wurde der Arbeitsausfall durch eine unternehmerische Entscheidung verursacht. Die Absonderung nach der Dienstreise sei vorhersehbar gewesen. Somit sei kein Verdienstausfall entstanden, der nach dem Infektionsschutzgesetz erstattet werden könne. Der Monteur habe vielmehr eine Lohnfortzahlung erhalten, zu der das Unternehmen auch arbeitsrechtlich verpflichtet gewesen sei. Die Dienstreise sei zudem vermeidbar gewesen, da es sich bei dem Maschinenschaden nicht um ein außergewöhnliches Ereignis gehandelt habe. Das Urteil (9 K 67/21) ist noch nicht rechtskräftig.

(nah)

Knapp 2000 Corona-Fälle in Schottland in Verbindung mit EM-Spielen

13:32
30.06.2021
Knapp 2000 Corona-Fälle in Schottland lassen sich nach offiziellen Angaben in Verbindung mit Spielen der Fußball-Europameisterschaft bringen. Zwei Drittel von 1991 positiv Getesteten seien Fans, die entgegen der Ratschläge aus dem Norden zu Spielen nach London gereist seien, wie die Gesundheitsbehörde Public Health Scotland am Mittwoch mitteilte. Am 18. Juni hatten die Schotten in London gegen England gespielt. Knapp 400 Infizierte aus Schottland sollen im Stadion gewesen sein, während in der Innenstadt Tausende weitere Fans Straßen und Plätze bevölkerten.

Die Infektionszahlen beziehen sich auf positiv Getestete, die während ihrer ansteckenden Phase EM-Spiele oder Fan-Events besucht haben - und zwar zwischen dem 11. und dem 28. Juni. Drei Viertel der Infizierten waren der Behörde zufolge zwischen 20 und 39 Jahre alt, neun von zehn waren Männer.

Das Achtelfinale Deutschland gegen England am Dienstag fand mit fast 45 000 Zuschauern vor dem bisher größten Publikum statt. Abstand und Masken waren im Wembley-Stadion eher eine Seltenheit. Wie viele Fans und Beobachter sich dort angesteckt haben, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

(nah)

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