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Welthungerhilfe: «Corona ist zum Hungervirus mutiert»

11:04
30.06.2021
Die Zahl der lebensbedrohlich hungernden Menschen auf der Welt ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Vor allem die Corona-Pandemie habe neben Klimawandel und Kriegen zu einer dramatischen Verschärfung der Situation geführt, heißt es im am Mittwoch in Berlin vorgestellten Jahresbericht der Welthungerhilfe. «2020 litten 155 Millionen Menschen in 55 Ländern unter lebensbedrohlichem Hunger», sagte Präsidentin Marlehn Thieme. Das seien 20 Millionen Menschen mehr als 2019.

Die Folgen der Corona-Pandemie seien insbesondere für die Ärmsten verheerend. Vor allem im globalen Süden fielen immer mehr Menschen in absolute Armut und könnten ohne Hilfe nicht überleben. «Corona ist zum Hungervirus mutiert und insbesondere Frauen und Kinder leiden am stärksten unter den Folgen», sagte Thieme.

Das vergangene Jahr habe aber auch gezeigt, wie viel trotz aller Schwierigkeiten erreicht werden könne. «Die Hilfsbereitschaft und Solidarität der deutschen Bevölkerung waren 2020 außerordentlich hoch», sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. Die Organisation habe 2020 mit 69,6 Millionen Euro das dritthöchste Spendenergebnis ihrer Geschichte verzeichnet und so rund 14,3 Millionen Menschen in 35 Ländern unterstützen können.

2020 standen der Welthungerhilfe nach eigenen Angaben 285,4 Millionen Euro im Kampf gegen Hunger und Armut zur Verfügung. Die öffentlichen Geber stellten 213,2 Millionen Euro für die Projektarbeit bereit. Der Anteil der Bundesregierung betrug rund 50 Prozent.

(nah)

Vorsichtige Erholung und viel Fracht für deutsche Flughäfen

11:03
30.06.2021
Die Flughäfen in Deutschland haben im Mai eine vorsichtige Erholung der Passagiernachfrage erlebt. 3,26 Millionen Gäste an den 28 erfassten Airports bedeuteten zwar vielerorts eine extreme Steigerung zum pandemiegeprägten Vorjahresmonat, aber letztlich nur 14,5 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019, wie der Flughafenverband ADV am Mittwoch in Berlin berichtete. Im Mai 2020 hatte es fast ausschließlich Rückholflüge für gestrandete Touristen gegeben.

Aktuell stecke der Luftverkehr wegen der bestehenden Reisebeschränkungen zwar immer noch im Nachfragekeller, es gehe aber angesichts steigender Impfquoten und fallender Inzidenzen aufwärts, so der Verband. Im April hatte die Passagierzahl nur rund 10,7 Prozent des Niveaus aus 2019 erreicht.

Besonders gefragt sind weiterhin die Frachtkapazitäten der Flugzeuge. Mit gut 461 000 Tonnen lag im Mai das Aufkommen auch 11,3 Prozent über der Menge aus dem Mai 2019. Hintergrund sind die internationalen Seefracht-Probleme. In den veränderten Lieferketten werden mehr zeitkritische Güter mit dem Flugzeug transportiert. Der ADV sieht derzeit keine Anzeichen, dass dieser Wachstumspfad verlassen werde.

(nah)

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