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IOC-Chef Bach wirbt für noch höhere Impfquote bei Tokio-Teilnehmern

07:13
30.06.2021
IOC-Präsident Thomas Bach hat in einem Brief an die olympische Athletengemeinde für eine noch höhere Impfbereitschaft unter den Beteiligten der Sommerspiele in Tokio geworben. 84 Prozent der Mitglieder der ausländischen Delegationen werden nach Angaben des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees bereits gegen Corona geimpft in Japan ankommen. «Auch wenn diese Zahlen schon unsere Erwartungen übertreffen, appelliere ich an eure olympische Ambition und Leidenschaft, alle Bemühungen fortzusetzen, diese Zahlen noch höher zu treiben», schrieb Bach in dem Brief.

Demnach seien in der IOC-Abordnung für Tokio fast alle Mitglieder geimpft worden oder durch eine frühere Corona-Infektion immunisiert. Unter den anreisenden Medienvertretern liege diese Quote zwischen 70 und 80 Prozent. «Das zeigt den tiefen Respekt vor den japanischen Gastgebern und allen Beteiligten der Olympischen Spiele», befand Bach.

Der 67-Jährige forderte die Athletinnen und Athleten erneut auf, sich mit den umfassenden Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus bei den Tokio-Spielen vertraut zu machen. «Ich muss euch kaum daran erinnern, dass wir alle die olympische Bewegung repräsentieren und dass die Augen der Welt auf uns gerichtet sein werden, jeder Schritt wird beobachtet», betonte Bach.

Gut drei Wochen vor Eröffnung der Sommerspiele in Japan hält die Kritik an der Austragung des Großereignisses an. In Umfragen hatte sich zuletzt konstant eine Mehrheit der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele ausgesprochen. Ausländischen Olympia-Fans ist die Einreise nach Japan verboten.

(dpa)

UN: knapper Impfstoff verhindert schnelle Tourismuserholung weltweit

05:02
30.06.2021
Die schleppenden Corona-Impfkampagnen in vielen Ländern machen eine schnelle Erholung vieler Tourismusregionen zunichte. Betroffen sind vor allem ärmere Länder, wie die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) und die UN-Tourismusorganisation (UNWTO) am Mittwoch in Genf berichteten.

Im vergangenen Jahr haben demnach direkte und indirekte Folgen des Tourismuseinbruchs das Bruttoinlandsprodukt - die Produktion von Waren und Dienstleistungen nach Abzug aller Vorleistungen - weltweit um schätzungsweise 2,4 Billionen Dollar (etwa zwei Mrd Euro) geschmälert. Nach UNWTO-Angaben waren international etwa eine Milliarden weniger Touristen unterwegs als im Jahr davor, ein Einbruch von 73 Prozent.

Auch in diesem Jahr sei im Vergleich zu 2019 ein Minus von 1,7 bis 2,4 Billionen Dollar zu befürchten - vor allem, wenn das Impftempo in Ländern mit niedrigen Einkommen nicht rasch anziehe. Entsprechend litten diese Länder am meisten, während die Erholung in reichen Ländern mit hohen Impfraten - etwa Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Großbritannien und die USA - schneller komme. Allerdings dürften frühestens 2023 wieder so viele Touristen international unterwegs sein wie vor der Pandemie, so die Organisationen. Viele Länder haben ihre Reisebeschränkungen noch nicht aufgehoben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von Impfnationalismus in reichen Ländern und moralischem Versagen. Einige Regierungen hätten einen Großteil des knappen Impfstoffs aufgekauft statt sich einer solidarischen Verteilung in aller Welt anzuschließen. Während mancherorts bereits junge gesunde Menschen geimpft würden, setzten Pflegekräfte in anderen Ländern ihr Leben bei der Versorgung von Corona-Kranken täglich aufs Spiel, ohne selbst geimpft zu sein.

(dpa)

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