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20210630035231

Immer mehr Menschen von Post-Covid-Syndrom betroffen

03:52
30.06.2021
Tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland leiden nach einer Covid-19-Erkrankung an Langzeitfolgen. Allein bei der zweitgrößten deutschen Krankenkasse, der Barmer, waren zwischen November 2020 und März 2021 mehr als 2900 Versicherte von Long- oder Post-Covid betroffen, wie eine Auswertung von Versichertendaten der Kasse zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer, geht davon aus, dass vielen Betroffenen wegen der uneinheitlichen Symptome nicht bewusst sei, dass sie unter Long-Covid leiden. Nicht immer sei leicht erkennbar, wann die akute Virusinfektion aufhöre und die Langzeitfolgen anfingen, betonte Marschall. Erst seit Januar 2021 könne Post-Covid auch als Erkrankung offiziell im Abrechnungssystem der Ärzte codiert werden.

Von den Barmer-Versicherten, die von Januar bis März 2021 zunächst wegen Corona krankgeschrieben waren, waren mindestens 6,3 Prozent anschließend wegen Post-Covid arbeitsunfähig. Post-Covid-Syndrome treten der Barmer-Erhebung zufolge bei Frauen häufiger auf als bei Männern.

(dpa)

Mehrere Clubs in Ba-Wü dürfen am Wochenende für Modellversuche öffnen

03:50
30.06.2021
Nach gut 15 Monaten coronabedingter Zwangspause darf bei drei Club-Partys am Wochenende wieder ohne Abstand und Maske getanzt werden. Die beiden Ravensburger Diskotheken Kantine und Douala sowie der Hafen49 in Mannheim dürfen nach Angaben des Sozialministeriums für genehmigte Modellprojekte öffnen. Den Veranstaltern zufolge können insgesamt bis zu 1200 Gäste dabei sein.

Die drei Veranstaltungen werden wissenschaftlich begleitet, um Erkenntnisse zum Risiko einer Übertragung des Coronavirus bei unterschiedlichen Events zu gewinnen. Die Ergebnisse könnten nach Angaben des Sozialministeriums Grundlage für weitere Erleichterungen in der Clubszene sein – «sofern die Ergebnisse vielversprechend und weitere Öffnungen verantwortbar sind». Konkrete Zielvorgaben gebe es dabei seitens des Ministeriums bislang nicht, sagte ein Sprecher.

Die Party-Besucher müssen sich nach Angaben der Veranstalter sowohl vor als auch nach dem Besuch am Wochenende testen lassen. Die Nachfrage nach Tickets für die Open-Air-Party am Sonntag in Mannheim war nach Angaben des dortigen Veranstalters enorm: Alle 500 Online-Karten waren innerhalb von eineinhalb Stunden ausverkauft. In Ravensburg hatte der Vorverkauf am Dienstag noch nicht begonnen.

Seit Montag dürfen Diskotheken im Land zwar auch unabhängig von den Modellprojekten wieder öffnen, aber nur bei Inzidenzwerten bis zehn sowie unter strengen Auflagen: Zum Beispiel dürfen Clubs nur einen Gast pro zehn Quadratmetern Fläche einlassen, zudem müssen die Feiernden Mindestabstände und Maskenpflicht einhalten. Geimpft, genesen oder getestet müssen die Besucher ebenfalls sein.

(dpa)

CDU-Fraktion: «Party machen heißt nicht Krawall machen»

03:49
30.06.2021
Wenn Partys entgleisen und in Gewalt ausarten, muss die Polizei aus Sicht der CDU-Fraktion hart gegen Jugendliche durchgreifen. «Dass junge Menschen das Bedürfnis haben, sich zu treffen und zu feiern, ist verständlich und richtig», sagte der CDU-Innenexperte Thomas Blenke der Deutschen Presse-Agentur. Aber Party machen, heiße nicht Krawall machen. «Deshalb müssen wir bei solchen Ausschreitungen mit aller Macht des Gesetzes einschreiten. Und man darf auch nicht jede Verfehlung mit einer schwierigen Jugend entschuldigen.» Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen in verschiedenen Städten im Südwesten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen von Jugendlichen mit der Polizei.

Die CDU-Fraktion will ein Jahr nach der Stuttgarter Krawallnacht am Mittwoch (10.00 Uhr) im Stuttgarter Landtag Bilanz ziehen. Insgesamt 100 Jahre Freiheitsstrafe seien verhängt worden, davon 40 Jahre ohne Bewährung. Innerhalb eines Jahres seien bereits Haftbefehle gegen 83 Menschen erlassen worden. Davon seien 65 Urteile rechtskräftig. 21 erstinstanzliche Verfahren gegen 24 Beteiligte sind bei den Gerichten aktuell noch anhängig. «Das zeigt, auf die Justiz ist Verlass», sagte Blenke. Man müsse Lösungen finden, um die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung einzudämmen.

Auch das Rechts- und Demokratieverständnis von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wird am Mittwoch Thema im Plenum sein. «Ohne Recht ist kein Staat zu machen, Herr Kretschmann», betitelt die SPD den Tagesordnungspunkt, mit dem sie den Regierungschef ins Visier nehmen will. Kretschmann hatte in einem Interview von «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» vor wenigen Tagen vorgeschlagen, harte Eingriffe in die Bürgerfreiheiten zu ermöglichen, um Pandemien schneller in den Griff zu bekommen. CDU, SPD, FDP und AfD im Bundestag hatten den Vorschlag des Grünen-Politikers als rechtswidrig und inakzeptabel kritisiert. Später hatte Kretschmann erklärt, er bedauere, dass das Interview zu «Missverständnissen» geführt habe.

(dpa)

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