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Bundestag-Vize: Fußball-EM unter diesen Bedingungen «einfach irre»

13:23
27.06.2021
Bundestag-Vizepräsidentin Claudia Roth äußert scharfe Kritik an der Fußball-Europameisterschaft und bewertet insbesondere das Konzept der über Europa verteilten Spielorte als «wirklich irre» - gerade angesichts der Coronakrise und beschleunigten Erderhitzung. Mitten in der Klimakrise werde «rumgejettet in zehn verschiedene Länder, von Baku nach London», kritisierte die Grünen-Politikerin am Sonntag im Deutschlandfunk. «Das ist einfach alles irre. Das ist wirklich irre, wenn man gleichzeitig sagt: Wir müssen sozusagen alles tun, damit die Klimakrise sich nicht weiter verschärft.»

Hinzu komme die Corona-Krise mitsamt ihren national unterschiedlichen staatlichen Beschränkungen, so dass nun etwa keine deutschen Fans nach England zum Achtelfinale an diesem Dienstagabend in London reisen dürften. Es sei «absolut irre», dass es an den Spielorten vollkommen unterschiedliche Kriterien für die Öffnung der Stadien für Fans gebe. In Budapest habe es ein volles Stadion gegeben. Und jetzt im Wembley-Stadion seien ebenfalls Zehntausende Menschen zugelassen - aber keine Fans aus Deutschland.

Ins Stadion dürfen nur Deutsche, die in Großbritannien und Irland leben - so die Corona-Verordnung. Daher wird höchstens mit 2000 deutschen Anhängern gerechnet.

Gefragt, ob das Spiel in London mit so vielen Zuschauern vertretbar sei, angesichts der sich dort ausbreitenden hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus, sagte Roth: «Nein. Ganz, ganz klares Nein. Ich bin wirklich riesengroßer Fußball-Fan. Aber man kann unter diesen Bedingungen, in dieser angespannten Situation nicht eine Europameisterschaft so durchführen, wie sie durchgeführt wird.» Man habe wirklich das Gefühl, es gehe nur um Geld und um Macht.

(dpa)

Italien: Hunderte missachten Corona-Regeln bei Party in Krisenregion

12:58
27.06.2021
Hunderte Menschen sollen laut Medienberichten in der Nacht zum Sonntag in einer Corona-Krisenregion Norditaliens stundenlang eine Party gefeiert haben. In Maleo hätten sie die Masken- und Abstandsregeln nicht eingehalten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Der kleine Ort in der Lombardei steht im Fokus, weil dort zuletzt Corona-Fälle mit der gefährlichen Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden waren.

Außerdem erinnern sich in Italien noch viele an die benachbarte Stadt Codogno, aus der am 21. Februar 2020 eine Corona-Infektion gemeldet worden war. Sie galt damals als der erste Ausbruch in Italien. Die Regierung riegelte damals mehrere Städte in der Gegend ab.

Die Raver-Party in dem früheren Steinbruch in Maleo hatte den Berichten zufolge bereits am Samstagabend begonnen und zog sich bis Sonntagnachmittag. Die Zeitung «Corriere della Sera» schrieb von 700 Menschen, die auf der illegalen Feier tanzten. Die Einsatzkräfte versuchten die Organisatoren ausfindig zu machen. Die Partygäste sollen sich in den vergangenen Tagen über die sozialen Medien verabredet haben.

(dpa)

Hunderte Feiernde beschäftigen Polizei in Karlsruhe

11:48
27.06.2021
Rund 1600 Feierende an unterschiedlichen Plätzen haben in der Nacht zum Sonntag die Karlsruher Polizei beschäftigt. Die Beamten wurden nach Auskunft vom Sonntag teilweise aggressiv angegangen, Platzverweise wurden erteilt. In der Günther-Klotz-Anlage kamen rund 150 zum Teil betrunkene Jugendliche und junge Erwachsene zusammen. Mit der Zeit wurde die Stimmung immer aggressiver. «Nach Provokationen gegenüber den Einsatzkräften mussten Platzverweise ausgesprochen werden», hieß es in einer Mitteilung.

Auf dem Schlossvorplatz wurden demnach rund 100 Menschen angesprochen, weil sie laut und aggressiv waren. Mehrere Betrunkene erhielten auf ihrem Weg vom Schlosspark in Richtung Innenstadt Platzverweise. «Da die jungen Erwachsenen immer wieder versuchten, sich den Kontrollmaßnahmen zu entziehen, mussten sie kurzfristig von Polizisten umstellt werden. Während der Kontrollen wurde kurzzeitig der Straßenbahnverkehr in der Kaiserstraße gestoppt», beschrieb ein Polizeisprecher das Geschehen.

Rund 500 Feiernde wurden im Fasanengarten angesprochen, sie verließen schnell den Park. Im Schlossgarten befanden sich am späten Abend rund 800 weitgehend friedlich feiernde Menschen. Sie wurden aufgefordert zu gehen. Die meisten kamen dieser Aufforderung laut Polizeibericht mit großem Verständnis nach.

(dpa/lsw)

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