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Landeselternbeirat stinksauer über Corona-Schulpolitik

10:24
23.06.2021
Der Vorsitzende des Landeselternbeirates, Michael Mittelstaedt, hat die Corona-Schulpolitik scharf angegriffen. Es sei überhaupt nicht nachvollziehbar, warum jetzt schon wieder darüber nachgedacht werde, die Maskenpflicht an Schulen oder möglicherweise auch wieder Wechselunterricht einführen zu müssen, wenn die Infektionen mit der Delta-Variante zunähmen. Dabei attackierte er am Mittwoch auch die neue Landesregierung. «Nichts ist in den letzten Monaten passiert, um die Klassenzimmer krisensicher zu machen», sagte er. Die Vorgehensweise des Bildungsministeriums unter seiner neuen Ministerin Theresa Schopper (Grüne) habe sich zwar geändert. In der Sache aber habe sich nichts getan.

Dabei gebe es die Möglichkeit mobile Lüfter einzusetzen, Plexiglaswände zwischen die Schüler zu stellen oder endlich vernünftig, sprich oft genug, während der Woche zu testen. Argumente wie zu laute Lüfter seien Nebelgefechte. «Jeder Lärm von der Straße vor dem Schulhaus ist lauter, als diese Geräte», sagte er. Außerdem gebe es sehr leise, aber teurere Lüfter. «Dann muss man eben das Geld in die Hand nehmen.»

Nach momentanem Wissensstand sei die Delta-Variante zwar viel ansteckender. In der Gruppe Kind aber sei sie überhaupt nicht gesundheitsschädlicher. «Dann muss die Politik sich doch die Frage stellen, warum dann die Gruppe Kind schon wieder zurückstecken soll», sagte er. Auch sei nicht nachvollziehbar, warum es immer noch Lehrer oder Erzieher gebe, die nicht geimpft seien. «Da frage ich mich, ob sie sich darum überhaupt gekümmert haben.» Es sei zudem ein Unding, dass Stadien geöffnet und Fußballspiele zugelassen würden, Kinder aber erneut in Haft genommen werden könnten, um die Verbreitung der Delta-Variante zu bremsen.

Die Eltern würden im Angesicht einer großen Lehrer- und Schulträger-Lobby nicht gehört und ignoriert. «Immer nur salbungsvolle Worte helfen überhaupt nicht weiter.»

(dpa)

60.000 Besucher bei EM-Finale aus Sicht von Freitag unverantwortlich

09:59
23.06.2021
Die geplante Zulassung von 60 000 Zuschauern beim Endspiel der Fußball-Europameisterschaft in London stößt bei der deutschen Sportpolitikerin Dagmar Freitag (SPD) auf Ablehnung. Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses sagte dazu am Mittwoch im TV-Sender Phoenix: «Wenn ich sehe, in welchem Ausmaß die Delta-Variante im Moment in Großbritannien grassiert, halte ich eine Entscheidung, ein Stadion mit 60 000 Zuschauern zu füllen, für schlichtweg unverantwortlich.»

Die britische Regierung und die Europäische Fußball-Union UEFA hatten sich am Dienstag darauf geeinigt, für die beiden Halbfinals sowie dem Endspiel im Wembley-Stadion 75 Prozent der Zuschauer-Kapazität auszuschöpfen. Damit dürfen mehr als 60 000 Fans zu den drei Partien am 6., 7. und 11. Juli kommen. Zuvor war die Zahl der Zuschauer auf 40 000 begrenzt worden.

Freitag verwies mit Blick auf den Final-Spielort London darauf, dass es Alternativen gebe. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe gesagt, dass München als Alternativ-Standort zur Verfügung stehen würde.

(dpa)

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