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WHO: Corona-Impfstoffproduktion in Afrika nun in Sicht

16:31
21.06.2021
Die Pläne zur Herstellung von Corona-Impfstoffen in Afrika nehmen Gestalt an. In Südafrika werde mit Hilfe eines Konsortiums das erste Zentrum zur Herstellung von sogenannten mRNA-Impfstoffen entstehen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf mit. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sprach von einem «phänomenalen Schritt». Es gehe darum, Afrika von Impfstoffen unabhängiger zu machen, die aus dem Ausland geliefert würden.

In Südafrika sollen auch Fachkräfte geschult werden, die für die Herstellung der Impfstoffe nötig seien. «Diese Initiative ist die erste von vielen, die wir unterstützen werden», erklärte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der Südafrika kürzlich besucht hatte. «Dies ist eine großartige Botschaft besonders für Afrika, das den geringsten Zugang zu Impfstoffen hat», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Im günstigsten Fall sei damit zu rechnen, dass erste Corona-Impfstoffe in Südafrika in neun bis zwölf Monaten produziert werden könnten, meinte WHO-Expertin Soumya Swaminathan. Die Modalitäten müssten aber noch geklärt werden. Südafrika und Indien gehören zu den Ländern, besonders stark darauf dringen, dass der Patentschutz für solche Impfstoffe fällt.

Tedros wies erneut auf dramatisch steigende Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Teilen Afrikas hin. In einigen Ländern hätten sich die Zahlen binnen Wochenfrist verdreifacht oder gar vervierfacht - nach Einschätzung der WHO eine Folge der äußerst niedrigen Impfrate auf dem Kontinent.

(dpa)

Sorge im britischen Oberhaus über «UEFA-Variante» des Coronavirus

16:31
21.06.2021
Abgeordnete des britischen Oberhauses haben sich am Montag besorgt über mögliche Ausnahmeregelungen für ausländische Besucher der Fußball-EM-Spiele in London geäußert. Die Zeitung «Telegraph» hatte berichtet, dass für das Endspiel, das am 11. Juli im Wembley-Stadion stattfindet, etwa 2500 Medienschaffende und VIP-Gäste von der zehntägigen Corona-Quarantäne ausgenommen sein könnten. Oberhaus-Mitglied Baroness Kishwer Falkner kritisierte, man riskiere mit solchen Ausnahmen einen Anstieg der Corona-Fälle und damit neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

Die britische Regierung habe schon zugelassen, dass sich die zuerst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien ausgebreitet habe, monierte Falkner. «Das Volk sorgt sich zurecht, dass ihr Recht auf Leben und Lebensgrundlagen schon wieder auf dem Spiel steht, weil wir möglicherweise eine - sollen wir es so nennen - UEFA-Variante importieren, wenn diese Ausnahmen durchkommen.»

Die zuständige Staatssekretärin Baroness Diana Barran sagte im House Of Lords, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Barran betonte außerdem, dass VIP-Gäste oder Journalisten nicht von den Corona-Bestimmungen ausgenommen wären, sondern strengen Regeln sowie strikter Testpflicht unterlägen und die Quarantäne nur unterbrechen dürften, um offiziellen Anlässen beizuwohnen.

Hintergrund der Diskussion sind angebliche Überlegungen der UEFA über eine Verlegung des Endspiels und möglicherweise der Halbfinalspiele von London nach Budapest, wo es derzeit keine coronabedingten Einschränkungen gibt.

Sämtliche verbleibenden EM-Teilnehmerländer befinden sich nach Einstufung der britischen Regierung derzeit auf der sogenannten Amber List, das heißt, dass sich Einreisende aus diesen Ländern nach ihrer Ankunft in Großbritannien zunächst zehn Tage isolieren und außerdem zwei kostenpflichtige Corona-Tests buchen müssen. Die Fußball-Teams sind von dieser Regelung ausgenommen.

(dpa)

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