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Spahn über Lockerungen: Es geht darum, die richtig Balance zu finden

17:17
20.06.2021
Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht es in der derzeitigen Pandemie-Phase auch mit Blick auf die Delta-Variante darum, die richtige Balance zu finden. «Wir können jetzt lockern», sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin». Die Stimmung dürfe aber nicht zu Übermut führen. «Also: Zuversicht für den Sommer, aber eben auch Vorsicht vor allem dann auch Richtung Herbst und Winter.»

Mit Blick auf Kinder und Jugendliche sagte Spahn: «Unser Ziel sollte sein, so viel Normalität wie möglich nach den Ferien auch für die Schulen, aber eben auch so viel Sicherheit wie möglich.» Eine Möglichkeit dabei seien Impfungen für Kinder ab zwölf Jahren. «Wir können bis Ende August, jedem über 12-Jährigen, der geimpft werden will, mindestens die erste Impfung angeboten haben.» Für alle Nicht-Geimpften brauche es auch weiterhin mindestens regelmäßiges Testen.

(dpa)

Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten bleibt fast unverändert

15:55
20.06.2021
Der Rückgang der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg hat sich verlangsamt. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb am Sonntag im Südwesten fast unverändert. Sie lag bei 12,6 nach 12,7 am Samstag, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Tage zuvor war die Inzidenz stärker gefallen, am Freitag lag der Wert noch bei 14, am Donnerstag bei 15,6.

Alle 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise liegen seit Samstag unter der politisch relevanten Inzidenz-Marke von 35. Gleichzeitig steigt der Behörde zufolge der Anteil der Infektionen mit der besonders ansteckenden Deltavariante. In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bei 6,41 Prozent gelegen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg um 70 auf 499 685. Zwei weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 10 161. Als genesen gelten 484 482 Menschen (plus 467).

(dpa)

Beleidigungen, Flaschenwürfe, Gewalt - Polizei im Dauereinsatz

15:55
20.06.2021
Das EM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal und tropische Temperaturen trieben am Samstagabend viele Menschen auf die Straßen und Plätze im Südwesten. Dabei blieb es nicht überall friedlich. In Karlsruhe und Freiburg warfen aggressive Feiernde Flaschen auf die Polizei, die Beamten mussten mehrere Plätze räumen. In Freiburg wurden mehrere Polizisten verletzt.

Bis zu 1000 Menschen fanden sich in der Nacht zu Sonntag in der Freiburger Innenstadt auf einem Platz zum Feiern ein, wie die Polizei mitteilte. Es sei dort zu Körperverletzungen gekommen, zudem seien zwei sexuelle Übergriffe «in Form des Anfassens mit möglichem sexuellem Hintergrund» angezeigt worden. Beamte seien mit Flaschen beworfen worden. Einsatzkräfte räumten den Platz am frühen Morgen. Drei Beamte wurden durch fliegende Flaschen leicht verletzt, die Scheibe eines Dienstfahrzeugs wurde beschädigt. Die Polizei setzte Pfefferspray ein.

Auf einem weiteren Freiburger Platz versammelten sich rund 600 Personen, viele davon den Angaben zufolge aus dem linken Spektrum. Pyrotechnik wurde gezündet, Anwohner sowie Passanten körperlich angegangen. Mit Unterstützung von Polizisten aus Offenburg und Karlsruhe sowie Kräften der Bundespolizei wurde auch dieser Platz geräumt. Ruhestörungen in anderen Stadtteilen habe die Polizei aufgrund der Großeinsatzlage kaum noch nachkommen können, sagte eine Sprecherin der dpa.

Auch in Karlsruhe musste die Polizei in der Nacht zum Sonntag eine Ansammlung von etwa 300 Menschen auflösen. Als die Beamten am zentralen Platz der Grundrechte eintrafen, schlug ihnen eine aggressive Stimmung entgegen. Die Polizisten seien beleidigt worden, auf die Streifenwagen seien Flaschen geworfen worden. Der Platz in der Karlsruher Innenstadt wurde anschließend nach Mitternacht geräumt. Verletzt wurde niemand.

In Weingarten im Kreis Ravensburg musste die Polizei bereits in der Nacht zu Samstag eine Ansammlung von etwa 100 Menschen auflösen. Dabei wurden zwei Beamte verletzt. Mehrere Anwohner hatten zuvor Ruhestörungen gemeldet. Als die Polizisten eintrafen, sollen die Menschen lautstark gefeiert und teilweise Trinkspiele abgehalten haben. Ein 25-Jähriger weigerte sich den Angaben zufolge vehement zu gehen. Als die Beamten ihn in Gewahrsam nehmen wollten, habe er sich gewehrt. Mehrere Einsatzkräfte erlitten demnach Prellungen. Der betrunkene Mann verbrachte die Nacht in einer Gewahrsamszelle. Gegen ihn wird nun ermittelt.

In Stuttgart mussten die Beamten wegen Ruhestörungen in der Nacht zum Sonntag immer wieder einschreiten und nächtliche Partys auflösen. Im Höhenpark Killesberg, am Feuersee und am Marienplatz waren jeweils zwischen 400 bis 600 Feiernde unterwegs. Ebenso fanden sich 1000 Menschen mit 400 Fahrzeugen an der Waldau ein. Vereinzelt kam es nach Polizeiangaben in den Gruppen der Feiernden zu Auseinandersetzungen. So wurde die Polizei am Max-Eyth-See zu einer Schlägerei mehrerer Personen gerufen. Dort hatten sich rund 300 Menschen nach einem Aufruf im Internet versammelt. Gegen 2.30 Uhr am Sonntagmorgen wurden durch den einsetzenden Regen die Plätze und Straßen in der Innenstadt leerer. Insgesamt wurde die Polizei zu rund 90 Einsätzen aufgrund von Ruhestörungen in der Nacht gerufen.

In den vergangenen Wochen war es in Baden-Württemberg immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen jungen Menschen und der Polizei gekommen. Größere Gruppen hatten etwa am Stuttgarter Schlossplatz oder auf der Heidelberger Neckarwiese randaliert. Dabei waren auch Polizisten verletzt worden, etwa durch Flaschenwürfe.

(dpa)

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