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20210511110654

CDU-Fraktion für Streckung von Schuljahren

11:04
11.05.2021
Lernen in der Corona-Pandemie hieß und heißt in Thüringen oft: digital, außerhalb der Schule oder im Wechselmodell. Bildungspolitiker gehen von erheblichen Lernrückständen aus. Um diese zu beseitigen, will die CDU-Fraktion Prioritäten im Lehrplan setzen.

Um Bildungsrückstände aus der Zeit der Corona-Pandemie aufzuholen, dringt die Thüringer CDU-Fraktion auf mehr Flexibilität bei der Abarbeitung des Lehrplans. «Man muss sagen, dass der Lehrplan nicht mehr abgearbeitet werden kann», sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner, am Dienstag in Erfurt. Daher schlage man vor, einzelne Schuljahre strecken zu können. Als Beispiel nannte Tischner, dass etwa der Stoff aus dem zweiten Schulhalbjahr einer siebenten Klasse dann noch bis in das erste Halbjahr der achten Klasse vermittelt werden solle.

Der Bildungspolitiker betonte, dass auch dies nur dann funktioniere, wenn Prioritäten gesetzt würden - indem zum Beispiel bestimmte Lehrplaninhalte als Wahlthemen ausgewiesen werden. Dafür müsse das Ministerium klar sagen, welche Themen auch in zwei oder drei Jahren nicht prüfungsrelevant sein werden. «Diese Entscheidungen müsste das Bildungsministerium jetzt treffen», sagte Tischner.

Der 39-Jährige plädierte außerdem für «vier bis fünf» Förderunterrichtsstunden pro Woche an den Schulen. Dafür sollten andere Fächer zurückstecken. Welche das sind, sollen die Schulen selbst entscheiden können.

Wie auch die Landesregierung schlägt die CDU-Fraktion die Einbindung externer Partner vor, um Lernrückstände bei Schülern aufzuholen. Dies könnten Volkshochschulen, Nachhilfeinstitute, Lehrer im Ruhestand, Lehramtsstudenten, aber auch reguläre Studenten etwa naturwissenschaftlicher Fächer sein.

Das Bundeskabinett hatte vergangene Woche grünes Licht für ein zwei Milliarden Euro schweres Nachholprogramm gegeben. Tischner sagte, Thüringen könne darüber vom Bund mit rund 70 Millionen Euro rechnen. Der Freistaat solle für zwei Jahre noch einmal jeweils 20 Millionen Euro drauflegen. Vergangene Woche brachte das Bundeskabinett ein solches zwei Milliarden Euro schweres Programm auf den Weg.

CDU-Fraktionschef Mario Voigt griff Bildungsminister Helmut Holter (Linke) scharf an: «Der oberste Schulleiter Thüringens ist eine Fehlbesetzung», sagte Voigt. Er kritisierte vor allem, dass Thüringen bei der Beschaffung von digitalen Endgeräten für Schulen nicht voran komme. Demnach sei nicht damit zu rechnen, dass rund zehn Millionen Euro Fördermittel zur Anschaffung solcher Geräte bis Jahresende ausgegeben werden. Voigt bezog sich nach eigenen Worten auf Angaben der Landesregierung im Bildungsausschuss des Landtages.

Corona-Lockerungen in Jena frühestens Mittwoch kommende Woche

10:30
11.05.2021
Nachdem in Jena ein wichtiger Schwellenwert in der Pandemie unterschritten worden ist, sind Lockerungen der Corona-Maßnahmen aber noch nicht sicher. Frühestens ab Mittwoch kommender Woche wäre es möglich, bestimmte Regeln zu entschärfen. Dazu müsste aber die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz weiter unter 100 liegen, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte.

Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts wurden für Jena am Dienstag 96 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage erfasst. Unterschreitet der Wert nun in Folge an vier weiteren Tage die Schwelle von 100, würden die Corona-Regeln etwa erlauben, Biergärten, andere Außengastronomie und Campingplätze zu öffnen.

Die Stadtverwaltung machte allerdings darauf aufmerksam, dass die Zählweise der aufeinander folgenden Tage in Folge durch den Feiertag am Donnerstag und den Sonntag beeinflusst werden, da diese nicht mit eingerechnet werden würden. Zudem gelte der Dienstag als Brückentag - auch wenn an diesem die Sieben-Tage-Inzidenz die 100-Schwelle wieder überschreiten sollte, würden am Mittwoch dennoch Lockerungen in Kraft treten.