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RKI registriert 12 656 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz sinkt weiter

07:30
09.05.2021
Berlin - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12 656 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.37 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 16 290 gelegen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 118,6 (Vortag: 121,5; Vorwoche: 146,5). Die Inzidenz geht seit etwa zwei Wochen ziemlich kontinuierlich zurück. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 127 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 110 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3 520 329 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3 159 200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 84 775.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagnachmittag bei 0,91 (Vortag: 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 91 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Schauspieler um Bruch verteidigen Video-Aktion #allesdichtmachen

07:00
09.05.2021
Berlin - Eine kleine Gruppe von Schauspielern um «Babylon Berlin»-Star Volker Bruch hat sich für die Video-Aktion #allesdichtmachen gerechtfertigt. «Unser Ziel war, die Kritik an den Maßnahmen aus dieser als extremistisch gebrandmarkten Ecke zu holen», sagte Bruch in einem Interview, das er gemeinsam mit den Schauspielerinnen Miriam Stein, Nina Gummich und Karoline Teska der «Welt am Sonntag» gab. «Kritik ist ja nicht nur für uns Künstler wahnsinnig wichtig, sondern auch für die Politik. Sie ist eine Form der Rückmeldung, die es ermöglicht, nachzujustieren», fügte er hinzu.

Es gebe Leute, «die sich jetzt trauen, etwas zu sagen, weil wir das getan haben. Aber zugleich versucht man, uns zu kriminalisieren und in eine undemokratische Ecke zu schieben», sagte Bruch. Der 41-Jährige gehört zu den bekanntesten Fernsehschauspielern in Deutschland. In der Serie «Babylon Berlin» spielt er Kommissar Gereon Rath.

Bei der Aktion #allesdichtmachen hatten vor gut zwei Wochen gut 50 Schauspielerinnen und Schauspieler - darunter Bruch, Stein, Gummich und Teska - mit ironisch-satirischen Videos die Coronapolitik in Deutschland kommentiert. Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung auch aus dem rechten Lager distanzierten sich mehrere Teilnehmer von ihren Beiträgen.

Bruch hatte die Regierung in seinem Clip in ironischem Ton aufgefordert, den Menschen mehr Angst zu machen: «Die Menschen im Land brauchen diese Angst jetzt.» In der Vergangenheit hatte er sich etwa für geflüchtete Menschen auf der Insel Lesbos eingesetzt. Auf Instagram kritisierte er zuletzt, ihm mache Angst, dass gerade eine Generation aufwachse, die Nähe nicht mehr kennenlerne.

Zu Berichten, er habe einen Mitgliedsantrag bei der Partei «Die Basis» gestellt, sagte Bruch der «Welt am Sonntag»: «Für mich sind hier die Inhalte ausschlaggebend.» Der basisdemokratische Ansatz der Partei sei «hochinteressant». Er müsse nicht mit allen Menschen in allen Punkten einer Meinung sein. «Aber wenn man sich gemeinsam auf unterstützenswerte Inhalte einigt, kann man sich auch gemeinsam dafür einsetzen», sagte Bruch. Grundsätzlich halte er aber die Frage einer Parteizugehörigkeit für etwas sehr Persönliches. Zudem sagte Bruch: «Ich fühle mich von den regierenden Parteien momentan nicht repräsentiert.»

Die Partei «Die Basis» («Basisdemokratische Partei Deutschland») wurde nach eigenen Angaben im Sommer 2020 «als Reaktion auf die Corona-Krise und die darauf erfolgten Maßnahmen der Bundesregierung gegründet». Sie setzt nach einer Darstellung auf vier Säulen: Freiheit, Achtsamkeit, Machtbegrenzung und Schwarmintelligenz. Viele Mitglieder der Partei stehen den Corona-Maßnahmen kritisch gegenüber.