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Malta und Algarve werden von Corona-Risikoliste gestrichen

11:28
07.05.2021
Die Bundesregierung streicht am Sonntag weitere beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wegen stark sinkender Infektionszahlen von der Corona-Risikoliste. Wer aus Malta oder von der portugiesische Algarve nach Deutschland einreist, muss dann nicht mehr in Quarantäne. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag auf seiner Internetseite bekannt. Für die Algarve sind die Auswirkungen aber zunächst gering, weil dort für deutsche Touristen wegen der hohen Infektionszahlen hierzulande ein Einreiseverbot gilt.

Das Nachbarland Polen wird am Sonntag vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft. Damit entfällt die Corona-Testpflicht vor Einreise auf dem Landweg. Es reicht dann wieder, wenn man sich bis zu 48 Stunden nach Einreise testen lässt.

Die Einstufung als Corona-Risikogebiet erfolgt, wenn die Zahl der Neuinfektionen 50 pro 100 000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) in einer Woche übersteigt. Das gilt derzeit für den größten Teil Europas. Einreisende aus Risikogebieten müssen nach ihrer Ankunft in Deutschland für zehn Tage in Quarantäne, die durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzt werden kann. Ausgenommen von der Quarantäne sind mit Inkrafttreten einer neuen Verordnung in den nächsten Tagen vollständig Geimpfte und Genesene.

In Europa sind bisher nur wenige klassische Urlaubsgebiete von der Risikoliste gestrichen worden, allen voran Mallorca, aber auch die anderen Balearen-Inseln sowie die Küstenregionen Murcia und Valencia auf dem spanischen Festland. Mit Malta und der Algarve kommen am Sonntag zwei weitere hinzu. Außerdem sind ab dann Albanien, insgesamt drei Regionen in Finnland und Norwegen sowie die britischen Falkland-Inseln vor der argentinischen Küste keine Risikogebiete mehr.

In Malta dürfen deutsche Touristen einreisen, wenn sie bei Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Anders ist es in Portugal: Nicht notwendige, touristische Reisen aus Ländern mit einer 14-Tage-Inzidenz von über 150 werden von der Regierung in Lissabon weiter nicht gestattet. Zu diesen Ländern gehört auch Deutschland, das nach jüngster Mitteilung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC einen Wert von gut 327 aufweist.

Spahn warnt vor zu schnellen Öffnungen

10:41
07.05.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor Sorglosigkeit aufgrund der sinkenden Corona-Infektionszahlen gewarnt. «Die dritte Welle scheint gebrochen», sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Wegen des umsichtigen Verhaltens der Bürgerinnen und Bürger und der Wirkung der Bundesnotbremse sänken die Infektionszahlen. Aber sie befänden sich noch immer auf hohem Niveau. Nun müsse der Abwärtstrend verstetigt und ein Wiederanstieg der Zahlen verhindert werden. «Das geht aber nicht mit vorschnellen Lockerungen. Zu viele öffnen gerade ziemlich viel bei relativ hoher Ausgangsinzidenz», sagte Spahn.

Der Minister mahnte: «Jetzt geht's darum, in den nächsten Wochen noch gemeinsam durchzuhalten. Wir reden tatsächlich ja jetzt noch eher über Wochen oder wenige Monate.» Spahn betonte: «In dieser Phase der Pandemie geht es tatsächlich darum, das Erreichte nicht zu verspielen.» Es gebe Grund zu Optimismus und Zuversicht. «Zuviel Ungeduld dagegen würde nur dem Virus helfen.»

Spahn rief dazu auf, dass dort, wo Lockerungen stattfinden, diese im Außenbereich gemacht würden. Im Fall von Kulturveranstaltungen in Regionen mit Inzidenzen unter 100 sollten diese etwa draußen vorgesehen werden - und mit Test als Zugangsvoraussetzung.

Bundesweit sank die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Freitag weiter auf nun 125,7. Vor einer Woche waren es 153,4. Es gab 18 485 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages.

«Unser Gesundheitswesen ist zwar stark gefordert, aber zu keinem Zeitpunkt überfordert gewesen», so Spahn. Zugleich machten die Impfungen deutliche Fortschritte. 26,2 Millionen Menschen seien nun mindestens einmal geimpft - 31,5 Prozent der Bevölkerung. Kommende Woche werde jeder Dritte einmal geimpft sein. 8,8 Prozent hätten den vollen Schutz. Am Vortag seien rund 200 000 Zweitimpfungen dazugekommen. Mit Blick auf die Beschleunigung nach anfangs schleppendem Impftempo sagte Spahn, «dass Deutschland eher gut ist im Elfmeterschießen».