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20210531164435

Inzidenz im Südwesten sinkt nur noch minimal

16:44
31.05.2021
Der Rückgang der Corona-Inzidenz im Südwesten kommt allmählich zum Stillstand. Am Montag lag die landesweite Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bei 42,9, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Das ist nur noch minimal weniger als am Sonntag, als 43,0 ermittelt worden waren. Im Wochenvergleich ist der Rückgang allerdings deutlich: Vergangenen Montag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 74,6 gelegen.

27 von 44 Stadt- und Landkreisen lagen unter der Marke von 50, der Rest zwischen 50 und 100.

Landesweit wurden am Montag 266 neue Corona-Fälle gemeldet. Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemie-Beginn liegt damit bei 492 713. Zudem wurden 20 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl liegt damit nun bei 9969.

Als genesen gelten 466 157 Menschen (plus 1207). Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis einschließlich Sonntag 41,8 Prozent der Menschen im Südwesten mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 17,5 Prozent.

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters werden 364 Corona-Infizierte in Baden-Württemberg intensivmedizinisch behandelt, 225 von ihnen werden künstlich beatmet. Insgesamt sind derzeit 2001 von betreibbaren 2357 Intensivbetten (84,9 Prozent) belegt.

(dpa)

Umfrage: Corona schmälert Aufmerksamkeit für Krebserkrankungen

15:38
31.05.2021
Die Corona-Krise lässt nach einer Umfrage für viele Menschen Krebsfrüherkennung in den Hintergrund treten. Fast jeder fünfte Befragte habe angegeben, seit Beginn der Pandemie eine oder mehrere geplante Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung nicht wahrgenommen zu haben, teilte die AOK am Montag in Stuttgart mit. Dabei spiele die Angst vor einer Ansteckung in der Arztpraxis für acht Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa befragten 1000 Männer und Frauen im Südwesten eine große Rolle. Sechs Prozent verwiesen auf andere Sorgen wegen der Pandemie und fünf Prozent bekamen coronabedingt keinen Termin oder er wurde abgesagt.

Diese Entwicklung schlägt sich auch in der stark rückläufigen Zahl bei den Krebsoperationen nieder. So seien beispielsweise Darmkrebs-Operationen in der zweiten Pandemiewelle laut dem Wissenschaftlichen Institut der AOK um 20 Prozent zurückgegangen. Das Institut sieht darin eine Folge der deutlich reduzierten ambulanten Diagnostik.

Die größte gesetzliche Kasse im Land ruft mit der Kampagne «Fühl mal» die Menschen dazu auf, die Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen, sich selbst abzutasten und ein gesundes Leben zu führen. Bei einigen häufigen Krebsarten wie zum Beispiel Brustkrebs hänge das Überleben auch vom Zeitpunkt der Entdeckung des Tumors ab.

Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge erkrankt in Deutschland fast jeder Zweite oder jede Zweite im Laufe des Lebens an Krebs. Pro Jahr werden in Deutschland rund 490 000 Neuerkrankungen festgestellt. Doch lediglich zwölf Prozent der Befragten schätzen das Risiko, an Krebs zu erkranken, richtig ein. Zwei von drei Befragten haben wenig oder gar keine Sorge vor einer möglichen Erkrankung.

(dpa/lsw)

Erster Corona-Impfstoff für Kinder in der EU zugelassen

15:38
31.05.2021
Millionen von Erwachsenen sind in Europa bereits gegen Covid-19 immunisiert. Aber ist das auch eine gute Sache für Kinder? Die Möglichkeit zur Impfung steht nun zumindest offen.

Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die Ständige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen.

Mit dem Präparat des Mainzer Unternehmens und dessen US-Partner ist nun erstmals ein Corona-Impfstoff auch für Personen unter 16 Jahren in Europa zugelassen. Die EMA hatte am Freitag die Beurteilung abgegeben, dass die Anwendung für Kinder sicher sei. Grundlage war die Prüfung durch den zuständigen Expertenausschuss.

«Die Mitgliedsstaaten können nun entscheiden, ob sie ihre Impfkampagne auf junge Leute ausweiten», schrieb EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag auf Twitter. «Um diese Krise zu beenden, zählt jede Dosis.»

Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland hat angedeutet, dass sie möglicherweise keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben wolle, sondern nur für vorerkrankte Kinder. Stiko-Mitglied Christian Bogdan hatte am Wochenende erklärt, «in Sachen Nebenwirkungen fehlen noch ausreichend Daten». Und er fügte hinzu: «Die Immunantwort eines Kindes kann anders verlaufen als bei einem Erwachsenen. Deswegen braucht man da mehr Daten.»

In Kanada und den USA hatten die Gesundheitsbehörden bereits vor einigen Wochen die Anwendung auch bei 12- bis 15-Jährigen erlaubt. Der Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung liege bei 100 Prozent, erklären die Hersteller auf Grundlage einer Studie. Die EMA sah keinerlei Anzeichen für schwere Nebenwirkungen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte die Empfehlung der EMA schon am Freitag als «großartige Nachricht» begrüßt. Der CDU-Politiker hatte auch schon vor Wochen für ein Impfangebot an alle Kinder und Jugendlichen plädiert. Eine Bund-Länder-Runde entschied vorige Woche, dass man sich ab 7. Juni auch um Impftermine für Kinder bemühen kann - dann gelten keine Vorrangregeln mehr, und die Impfung steht theoretisch allen Bürgern offen, sofern Impfstoff verhanden ist. Aus Spahns Sicht sollen Eltern und Ärzte individuell entscheiden.

(dpa)

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