Nach der Corona-Zwangspause gibt es allmählich wieder mehr Chancen auf einen Besuch im Freibad. Am Samstag startete im münsterländischen Billerbeck ein Schwimmbad den Publikumsverkehr. Bei frischen 13 Grad Lufttemperatur begann der Betrieb im Rahmen eines Modellversuchs. Einige der Gäste hatten längere Anfahrten auf sich genommen, etwa eine 49 Jahre alte Frau aus Holzwickede bei Dortmund, die eine Stunde gefahren war. «Es ist verrückt, so weit zu fahren, aber es musste sein», sagte sie. Für den Zutritt mussten die Gäste einen negativen Test vorlegen. Auch gilt eine Maskenpflicht, aber nicht im Wasser. Der Kreis Coesfeld ist eine von mehreren NRW-Modellkommunen, in denen unterhalb einer beständigen Wocheninzidenz von 100 bestimmte Öffnungen erlaubt sind.
Anderorts kann man sich im Freibad einmieten. Etwa für 70 Euro für 90 Minuten in Adendorf bei Lüneburg: Dort können Familien oder Gruppen einen Teil des Freibades buchen. Die Idee entstand, weil das von der Gemeinde betriebene Bad seit März von den neun Festangestellten auf die Saison vorbereitet wurde und die hohen Kosten ohnehin anfallen. Nun könne wenigstens ein Teil der Heizkosten gedeckt werden. «Wir sind in dieser Zeit mit Anfragen bombardiert worden», erzählt Fachbereichsleiter Holger Schölzel von der Gemeinde über das Bedürfnis der Menschen sich zu bewegen.
Ähnliche Rent-a-Pool-Projekte laufen auch in anderen Bundesländern, in Niedersachsen sind unter anderem Bäder in Hannover, Isernhagen, Worpswede und Buxtehude dabei. In Schneverdingen im Heidekreis können Dauerkartenbesitzer per Termin eine Stunde ins Hallenbad.