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Saarland startet Modellprojekt

09:20
06.04.2021
Saarbrücken - Trotz steigender Infektionszahlen beginnt das Saarland am Dienstag mit einem Ausstieg aus dem Corona-Lockdown. Eine ganze Reihe von Einrichtungen und Häusern darf wieder öffnen, neben der Außengastronomie zählen auch Kinos, Theater, Konzerthäuser, Fitnessstudios und Tennishallen dazu. Wer das Angebot nutzen möchte, braucht in der Regel einen negativen Corona-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Zudem dürfen sich im Freien bis zu zehn Personen treffen, auch am Biertisch, wenn sie negativ getestet worden sind.

Damit geht erstmals ein ganzes Bundesland als Corona-Modellprojekt an den Start. Mit dem «Saarland-Modell» will die Landesregierung den Bürgern wieder mehr Freiheiten ermöglichen. «Es muss uns nach einem Jahr Pandemie mehr einfallen als nur zu schließen und zu beschränken», hatte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) gesagt. Und: «Mit dem Saarland-Modell soll keine Corona-Infektion unentdeckt bleiben.» Denn je mehr getestet werde, desto mehr werde aufgedeckt.

«Experimente» gebe es keine: Die Öffnungen sind nach dem Beschluss der Regierung in dieser Form nur erlaubt, solange die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche, stabil unter 100 liegt.

Hausärzteverband: Zunächst nur wenige Impfdosen verfügbar

08:45
06.04.2021
Berlin - Die Corona-Impfungen in Arztpraxen werden aus Sicht des Hausärzteverbands eher schleppend anlaufen. Die Hausärzte seien zwar startklar und es hätten sich 35 000 Praxen gemeldet, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt am Dienstag im rbb-Inforadio. Es gebe aber anfangs nur wenig Impfdosen. «Das ist etwas, worüber wir nicht ganz glücklich sind, dass wir zunächst im Schnitt ungefähr 20 Dosen pro Praxis bekommen pro Woche. Das ist ein bisschen wenig.» Pilotpraxen, die seit März impfen, hätten in der Routine 60, 70 - auch um 100 - Patienten in der Woche gut impfen können, sagte er. Er erwarte aber, dass die Hausarztpraxen zeitnah deutlich mehr Impfdosen bekommen.

Allein im April werden mehr als 15 Millionen Dosen hierzulande erwartet. Und damit mehr, als im gesamten ersten Quartal gespritzt wurden, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erläuterte. Im zweiten Quartal sollen insgesamt 70 Millionen Dosen anrollen.

Wenn die Impfkampagne bei den Hausärzten voll angelaufen ist, könnten die Impfzentren aus Sicht des Hausärztechefs bald überflüssig sein, sagte er. «Ich glaube, dass die Menschen entscheiden müssen, wo sie geimpft werden wollen. Und man sollte da eben die etablierten und vernünftigen Strukturen nutzen, zumal das ja wahrscheinlich auch länger geht.» Man müsse ja davon ausgehen, dass etwa Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden müssen oder ein angepasster Impfstoff wegen der Mutationen gebraucht werde.