Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Deutschland hat das Gefühl, dass die Polizei in den vergangenen Jahren im täglichen Umgang weniger Wertschätzung erfährt. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Civey-Instituts im Auftrag der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Demnach vertraten mehr als 80 Prozent der Befragten diese Auffassung. Nur rund zehn Prozent glauben laut Umfrage, dass dies nicht der Fall sei.
Für Polizisten sei es belastend, wenn bei Demonstrationen beispielsweise «Deutsche Polizisten, Mörder und Faschisten» gerufen werde, sagte Dietmar Schilff, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), am Donnerstag in Berlin. In der Pandemie schlage den Beamten zudem häufig die Wut von Bürgern entgegen, die mit den Regelungen der häufig aktualisierten Corona-Schutzverordnungen unzufrieden seien, berichtete Stefanie Loth, Schutzpolizistin und Personalrätin aus Rheinland-Pfalz. Die Polizei erlebe oft, «dass sich fünf Handys auf uns richten, da sind wir noch gar nicht richtig eingetroffen».
Die Gewerkschaft rief dazu auf, während der Corona-Pandemie auf planbare Großereignisse zu verzichten. Fortschritte sind laut Schilff bei der Impfkampagne für die Polizei zu beobachten. Er sagte, die Beamten in der Bereitschaftspolizei oder im Einsatz- und Streifendienst seien inzwischen größtenteils geimpft.