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Chef von Galeria Karstadt Kaufhof erwartet hohe Nach-Corona-Rabatte

09:30
28.04.2021
Der Chef des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, Miguel Müllenbach, erwartet nach dem Ende des Corona-Lockdowns große Rabattaktionen im Modehandel. «Aktuell herrscht ein großer Warendruck, gerade bei Textilien», sagte Müllenbach der «Bild»-Zeitung (Mittwoch). Die Lager seien übervoll. «Bei Kleidung werden wir so viele Rabattaktionen sehen wie nie zuvor.»

Die letzte große deutsche Warenhauskette braucht möglicherweise weitere staatliche Hilfe, um überleben zu können. «Das kann ich nicht ausschließen», sagte Müllenbach. «Hält der Lockdown an, werden wir weitere finanzielle Mittel benötigen.» Müllenbach betonte, ohne Hilfe des Eigners Signa «würde es längst keine Warenhäuser mehr geben - und die rund 20 000 Arbeitsplätze auch nicht». Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang des Jahres vom staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ein Darlehen von bis zu 460 Millionen Euro erhalten.

In welcher Höhe Galeria Karstadt Kaufhof eventuell weitere Hilfe benötigen werde, sagte Müllenbach nicht. Alles hänge von den nächsten Wochen ab. Auf die Frage, ob das Unternehmen pro Monat rund 100 Millionen Euro verbrenne, sagte Müllenbach: «Ich will das nicht kommentieren, aber die Größenordnung ist nicht falsch.»

(dpa)

Lambrecht: Schnell Verordnung für Lockerungen für Geimpfte vorlegen

09:30
28.04.2021
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat erneut Lockerungen der Corona-Einschränkungen für Geimpfte in Aussicht gestellt. «Ich werde unverzüglich, schnellstmöglich jetzt eine Verordnung vorlegen, die genau das vorsieht, dass Grundrechte nicht mehr eingeschränkt werden, wenn keine Gefahr mehr ausgeht», sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im ARD-«Morgenmagazin».

Im Infektionsschutzgesetz habe man vereinbart, Bundestag und Bundesrat miteinzubinden. Diese Gespräche müsse und werde man führen, betonte Lambrecht, «aber es muss schnellstmöglich gehen». Wichtig sei es, zu zeigen, dass rechtsstaatliche Grundsätze nicht nur in normalen Zeiten, sondern «gerade auch in Pandemie-Zeiten» gelten.

Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen entsprechenden Vorschlag machen, so dass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte. Bundesländer wie etwa Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen haben bereits ihre Verordnungen für Geimpfte angepasst.

(dpa)

Stuttgarter Flughafen schreibt fast 100 Millionen Euro Verlust

09:18
28.04.2021
Der Stuttgarter Flughafen hat im vergangenen Jahr ein hohes zweistelliges Millionenminus eingefahren und blickt angesichts der andauernden Corona-Pandemie skeptisch in die Zukunft. Der Airport bezifferte die Vorjahresverluste am Mittwoch auf satte 96,9 Millionen Euro, nachdem 2019 noch ein Gewinn von 50,2 Millionen Euro erwirtschaftet worden war. Der Umsatz brach um mehr als die Hälfte auf 142,1 Millionen Euro ein - und damit noch stärker als Anfang Dezember prognostiziert.

Auch der Schuldenstand stieg rasant an. Die Verbindlichkeiten kletterten um 129 Prozent auf 144,2 Millionen Euro. «2020 war ein einschneidendes Jahr mit einem historischen Einbruch unserer Zahlen», sagte Flughafen-Co-Chef Walter Schoefer.

Hintergrund der schlechten Geschäftszahlen sind beispiellose coronabedingte Einbrüche beim Passagieraufkommen und bei den Flugbewegungen. Die Zahl der Fluggäste ging - wie bereits erwartet - im Jahresvergleich um nahezu drei Viertel auf nur noch 3,2 Millionen zurück. Man sei vom Passagieraufkommen her auf einmal wieder auf dem Niveau der 1980er-Jahren angelangt, sagte Schoefer mit Blick auf einen damals noch kaum ausgeprägten Flugverkehr in Deutschland. Auch die Zahl der Flugbewegungen fiel deutlich um fast 60 Prozent auf 58 803 Starts und Landungen.

Der Flughafen hatte auf die Krise unter anderem mit Sparmaßnahmen und Kurzarbeit reagiert. Zudem soll der Airport ein von Bund und Land geschultertes Hilfspaket in Höhe von 30 Millionen Euro für die Aufrechterhaltung des Betriebs im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 erhalten. Die Millionenhilfen sind in den jetzt vorgestellten Geschäftszahlen noch nicht enthalten. Ob der Flughafen auch für die weiteren Lockdowns in der Pandemie noch auf staatliche Zuschüsse hoffen darf, ist unklar. Flughafen-Co-Chefin Arina Freitag sagte aber, bisher gebe es keine solchen Signale.

Das laufende Jahr entwickelt sich nach Flughafenangaben bisher alles andere als gut. Wenn sich die Lage nicht schnell entspanne, werde man auch 2021 ein «deutlich negatives Ergebnis» im mittleren zweistelligen Millionenbereich einfahren. Zu Beginn des Jahres hatte der Airport noch darauf gehofft, die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr wieder verdoppeln zu können - auf rund sechs Millionen. Doch angesichts der dritten Corona-Welle sei man da inzwischen nicht mehr so optimistisch, hieß es.

Der Flughafen gehört zu 65 Prozent dem Land Baden-Württemberg und zu 35 Prozent der Stadt Stuttgart.

(dpa)

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