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20210426092541

Gericht: Kein zusätzliches Geld für Masken an Hartz-IV-Empfänger

08:58
26.04.2021
Hartz-IV-Empfänger haben keinen Anspruch auf zusätzliches Geld für den Kauf von medizinischen FFP2-Masken. Es sei Hartz-IV-Empfängern möglich und zumutbar, die Kosten für solche Masken selbst zu bestreiten, teilte das Landessozialgericht Stuttgart am Montag in Stuttgart mit und bestätigte damit eine Entscheidung des Sozialgerichts Freiburg. «Vom Urteil des Landessozialgerichts dürfte eine Signalwirkung ausgehen», sagte Gerichtssprecher Joachim von Berg.

So wie zahlreiche andere hatte sich der 29 Jahre alte Kläger aus Freiburg in diesem Beschwerde-Eilverfahren auf ein Urteil des Sozialgerichts in Karlsruhe berufen. Dieses hatte Mitte Februar im Fall eines Arbeitssuchenden entschieden, dass Jobcenter kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung stellen müssten. Hartz-IV-Empfängern stünden zusätzlich zum Regelsatz wöchentlich 20 FFP2-Masken zu oder als Geldleistung monatlich 129 Euro. Das Karlsruher Gericht argumentierte mit dem Schutz des Klägers und dem Schutz der Allgemeinheit.

Das sieht das Landessozialgericht in Stuttgart jedoch anders. Der im Beschluss des Karlsruher Sozialgerichts generell ermittelte Bedarf von wöchentlich 20 FFP2-Masken sei nicht nachvollziehbar. Die Masken seien nach Lüften oder Aufheizen im Backofen bei 80 Grad wiederverwendbar. Von daher seien 7 bis 10 medizinische Masken pro Monat ausreichend. Auch eine Prozesskostenhilfe wurde abgelehnt. Allerdings ist die beim Sozialgericht Freiburg erhobene Klage noch anhängig (Az.: S 5 AS 489/21).

Nach Auskunft des Stuttgarter Gerichtssprechers hat es in Folge des Beschlusses aus Karlsruhe zahlreiche Eilverfahren gegeben.

(dpa)

Statistik 2020: Mehr Sterbefälle, weniger Geburten und Hochzeiten

07:48
26.04.2021
Während die Zahl der Todesfälle im Corona-Jahr 2020 gestiegen ist, ging die Zahl der Geburten minimal und die der Eheschließungen deutlich zurück. Insgesamt starben im vergangenen Jahr etwa 986 000 Menschen, das sind 46 000 Todesfälle (5 Prozent) mehr als 2019, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Zugleich kamen etwas weniger Kinder auf die Welt: Die Zahl der Neugeborenen sank um rund 5000 auf 773 000 Babys, das entspricht einem Rückgang von 0,6 Prozent.

Damit nimmt die Differenz zwischen Todesfällen und Geburten weiter zu: So starben im letzten Jahr 212 000 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. 2019 lag dieses Geburtendefizit noch bei 161 000.

Einen klaren Rückgang verzeichnete das Bundesamt bei den standesamtlichen Hochzeiten. Im Corona-Jahr heirateten rund 373 000 Paare (minus 10 Prozent). Im April, also inmitten des ersten Lockdowns, ging die Zahl der Eheschließungen im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 37 Prozent zurück.

(dpa)

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