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Zweiter Anlauf für Prozess um Schläge und Tritte bei Corona-Demo

03:51
26.04.2021
Nach dem geplatzten Auftakt vor einer Woche steht am Montag (9.00 Uhr) der zweite Anlauf für den Prozess um eine brutale Attacke am Rande einer Corona-Demo in Stuttgart an. Zwei mutmaßlich Beteiligte müssen sich vor Gericht verantworten. Beide werden der linken Szene zugerechnet. Dem einen wird versuchter Totschlag vorgeworfen, dem anderen gefährliche Körperverletzung. Den ersten Anlauf zum Prozessbeginn hatte ein Corona-Ausbruch in der Stuttgarter Justizvollzugsanstalt Stammheim zunichte gemacht. Dort sitzt einer der beiden Angeklagten ein, ein zur Tatzeit 20-Jähriger, der einem der drei Opfer heftig gegen den Kopf geschlagen und es lebensgefährlich verletzt haben soll.

Insgesamt sollen damals bei der Demo etwa 20 bis 40 Menschen die aus ihrer Sicht rechten Kontrahenten mit Schlagwerkzeugen attackiert und verletzt haben. Der lebensgefährlich verletzte damals 54-Jährige gehörte der rechtspopulistischen gewerkschaftsähnlichen Organisation «Zentrum Automobil» an. Auch seine beiden Mitstreiter erlitten Verletzungen. Sie waren auf dem Weg zur Kundgebung auf dem Wasen. Mehrere Tausend Menschen hatten damals an der Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen teilgenommen.

(dpa)

Kapitel

Sonntag, 25. April

USA sagen Indien Rohmaterialien, Beatmungsgeräte und Schnelltests zu

18:01
25.04.2021
Angesichts der dramatischen Zuspitzung der Corona-Pandemie in Indien haben die USA dem Land konkrete Hilfen in Aussicht gestellt. Neben spezifischen Rohmaterialien für die Herstellung des Impfstoffs von Astrazeneca, der in Indien unter dem Namen Covishield produziert wird, werden die Vereinigten Staaten dem Land «sofort» Medikamente, Schnelltests, Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung zur Verfügung stellen, wie das Weiße Haus am Sonntag nach einem Telefonat zwischen US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und seinem indischen Amtskollegen Ajit Doval mitteilte. Auch bei der Versorgung mit Sauerstoff soll Indien unterstützt werden.

«Genau wie Indien den Vereinigten Staaten Hilfe schickte, als unsere Krankenhäuser zu Beginn der Pandemie überlastet waren, sind die Vereinigten Staaten entschlossen, Indien in der Zeit der Not zu helfen», erklärte das Weiße Haus. Die USA arbeiteten «rund um die Uhr» verfügbare Ressourcen und Vorräte auszusenden.

Indien verzeichnet seit Tagen immer wieder Höchstwerte an Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag 349 691 neue Fälle verzeichnet. Dies ist zugleich ein weltweiter Tageshöchstwert. 2767 Menschen starben nach einer Corona-Infektion. Dies ist die bisher höchste erfasste Todeszahl an einem Tag in Indien. Den vierten Tag in Folge wurden mehr als 300 000 Neuinfektionen und über 2000 Tote registriert. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

(dpa)

Söder für mehr Impfungen in Betrieben und Familien

17:28
25.04.2021
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie fordert CSU-Chef Markus Söder, dass deutlich mehr in der Arbeitswelt und in Familien geimpft wird. «Wir brauchen Betriebsimpfungen, wir brauchen Familienimpfungen», sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin». Grund sei, dass in Firmen und Familien eine hohe Ansteckungsgefahr herrsche.

Damit müsse eine weitgehende Freigabe der Impfstoffe einhergehen, sagte Söder. Die Priorisierung nach Alters- und Berufsgruppen sowie Krankheitsbildern sei am Anfang sinnvoll gewesen, «aber jetzt entwickelt sie sich zunehmend zu einem Zeithindernis».

Das Impfen sei die «einzige Chance» zur Eindämmung der Pandemie, sagte Söder - und mahnte zu mehr Tempo. Die Impfzentren funktionierten gut, aber schneller gehe es nur über die Ärzte.

Zur Debatte über die Gewährung von Freiheitsrechten für Geimpfte und Genesene sagte der CSU-Chef, wenn jemand geimpft sei, könne er seine Rechte auch wieder einfordern vom Staat. Dies sollte nun «zeitlich gut gestaffelt» geschehen. Auch sei die baldige Aufhebung von Beschränkungen ein Anreiz, sich impfen zu lassen.

Über das Thema Impfen berät am Montagnachmittag eine Bund-Länder-Runde. Söder hatte zuvor vorgeschlagen, schon im Mai alle Impfstoffe für jeden komplett freizugeben und auch Schüler ab 16 Jahren vermehrt zu impfen.

Zu Forderungen des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Ende Mai klare Öffnungsschritte für den Sommer festzulegen, äußerte sich Söder kritisch. «Mit Corona kann man keine Deals und Pläne machen», sagte er. Tagesgenaue Pläne hätten in der ganzen Pandemie-Zeit nie funktioniert. Scholz' Forderung sei daher «eher ein Schaugefecht, als ein kluger Vorschlag».

(dpa)

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