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Einreisen aus Indien werden wegen neuer Virusvariante stark begrenzt

08:28
25.04.2021
Die Bundesregierung will Indien nun doch zum Virusvariantengebiet erklären - und zwar ab Montag. In Deutschland gilt dann ein weitgehendes Einreiseverbot für Menschen, die sich zuvor in Indien aufgehalten haben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Regierungskreisen erfuhr. Ausnahmeregelungen gibt es beispielsweise für Deutsche und für Ausländer mit Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik. Auch sie müssen allerdings schon vor der Einreise einen negativen Corona-Test vorweisen und sich nach Ankunft in Quarantäne begeben.

«Um unsere Impfkampagne nicht zu gefährden, muss der Reiseverkehr mit Indien deutlich eingeschränkt werden», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In der Bundesregierung gibt es nach dpa-Informationen auch Überlegungen, den Flugverkehr mit Indien vorübergehend zu stoppen. Wie es in Regierungskreisen hieß, wird die Entscheidung darüber im Bundesverkehrsministerium seit Tagen vorbereitet. Thema seien nicht nur Direktflüge, sondern auch Flüge über Airports am Golf sowie am Bosporus. Entschieden sei aber noch nichts.

Nach dpa-Informationen hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zuvor eingeschaltet und zur Vorsicht aufgerufen - nachdem Indien nach einer entsprechenden Einschätzung des Robert Koch-Instituts zwar als Hochrisikogebiet, jedoch noch nicht als Virusvariantengebiet eingestuft worden war.

Die Regeln für Virusvariantengebiete sind deutlich strenger: Einreisende müssen für 14 Tage in Quarantäne ohne Verkürzungsmöglichkeit. Außerdem dürfen Fluggesellschaften bestimmte Personengruppen aus diesen Regionen nicht befördern. Das führt dann meist dazu, dass nur noch wenige Flüge angeboten werden.

Die Infektionszahlen in Indien steigen dramatisch. Die indische Variante B.1.617 steht bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Beobachtung. In Deutschland ist diese Variante bislang kaum aufgetreten. Stand Freitag soll sie bundesweit in 25 Fällen nachgewiesen worden sein. Als Virusvariantengebiet sind derzeit unter anderem Südafrika und Brasilien ausgewiesen, wo jeweils als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus kursieren.

Am Freitag hatte die Bundesregierung noch mitgeteilt, Indien sei ab Sonntag lediglich Hochrisikogebiet. Bei Staaten, die keine Landesgrenzen mit Deutschland haben, ändert sich dadurch in der Praxis wenig. Allerdings muss ein relativ frischer negativer Corona-Test dann schon beim Einchecken vorgelegt werden.

(dpa)

#allemalneschichtmachen statt #allesdichtmachen - Ärztin übt Kritik

08:27
25.04.2021
In der Debatte um die Internetaktion #allesdichtmachen wird die Kritik an den prominenten Teilnehmern immer lauter. Unter #allemalneschichtmachen kritisierten zahlreiche Nutzer im Netz die Aktion als zynisch und nicht konstruktiv. Die Notärztin und Bloggerin Carola Holzner - im Netz bekannt als «Doc Caro» - rief die an der Aktion beteiligten Künstler dazu auf, mal für eine Schicht im Rettungsdienst oder auf einer Intensivstation mitzuarbeiten. «Ihr habt eine Grenze überschritten», sagte Holzner, Leitende Oberärztin am Universitätsklinikum Essen, zur Aktion #allesdichtmachen am Samstagabend in einem Instagram-Video. «Und zwar eine Schmerzgrenze all jener, die seit über einem Jahr alles tun.»

Unter dem Motto #allesdichtmachen hatten Dutzende Film- und Fernsehschauspieler, darunter Jan Josef Liefers, Heike Makatsch und Volker Bruch, mit Clips die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert. Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung aus dem rechten Lager distanzierten sich einige Teilnehmer später von ihren Beiträgen.

(dpa)

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